Die Regierungskonferenz der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) hat ein juristisch bindendes Maßnahmenpaket beschlossen, damit Fischereihäfen besser gegen ausländische Schiffe mit einer verdächtigen Ladung vorgehen können. Die
FAO spricht von einem Durchbruch im Kampf gegen die sogenannte Piraten-Fischerei. Es gehe nicht mehr nur um eine Überwachung des Fischfangs auf See, nun werde eine «Hintertür» geschlossen. Denn mit dem neuen internationalen Vertrag verpflichteten sich die Staaten, in ihren Häfen zu kontrollieren und illegal gefischte Ladungen zu melden.
Das Abkommen tritt in Kraft, wenn es von 25 Ländern ratifiziert worden ist. Elf FAO-Mitglieder, darunter die Europäische Kommission, hätten den Vertrag sofort unterschrieben, teilte die Organisation am Mittwoch in Rom mit. «Das ist der wichtigste internationale Vertrag zur Fischerei seit dem UN-Abkommen von 1995 zu den Fischbeständen», erklärte Ichiro Nomura von der für Fisch zuständigen FAO-Abteilung. Die Vereinten Nationen wollen damit Schiffe ins Visier nehmen, die ohne Genehmigung fischen, geschützte Fischarten fangen, verbotenes Fanggerät benutzen oder die vorgeschriebenen Fangquoten missachten.
So sollen künftig ausländische Fischereiboote vor der Ankunft in einem Hafen den dortigen Behörden alle Informationen über ihren Fang an Bord mitteilen. Die Hafenbehörden der Staaten, die dem Vertrag beitreten, müssen einlaufende Schiffe regelmäßig kontrollieren, also neben den Schiffspapieren auch das Fanggerät und den gefangenen Fisch überprüfen. Wird einem Schiff das Anlegen etwa wegen verdächtiger Ladung verwehrt, wird dieses öffentlich gemacht und dem Herkunftsland gemeldet, das dann gegen das betroffene Fischereiboot vorgehen muss. (dpa)