Über EGNOS und Präzisionslandwirtschaft
EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay Service) ist im Wesentlichen das erste europäische Satellitennavigationsprojekt, d. h. der Vorläufer von Galileo. Die Aufgabe von EGNOS besteht darin, Leistungen aufgrund der von den GPS- und GLONASS-Satelliten erhaltenen Signale zu erbringen und Ergänzungssignale zu liefern, die von geostationären Satelliten und einem Netz aus Bodenstationen weitergesendet werden.
EGNOS erweitert die Leistungsfähigkeit vorhandener Satellitensysteme, steigert die Positionsgenauigkeit von mehreren Metern auf eine metergenaue Präzision bzw. auf eine Spurgenauigkeit von 13 bis 15 cm.
Effiziente und nachhaltige Lösungen für die Landwirtschaft werden heute mehr als jemals zuvor benötigt, da der Wettbewerb im landwirtschaftlichen Sektor weiterhin zunimmt und die Produktionskosten einer sehr sorgfältigen Prüfung unterzogen werden müssen.
Die Präzisionslandwirtschaft stellt eine hocheffektive Strategie für die Landwirtschaft dar, mit der Landwirte den Materialeinsatz (z. B. Saatgut und Düngemittel) besser einteilen und die Produktivität steigern können, während gleichzeitig Kosten und Umweltbelastungen gesenkt werden. Traditionell waren die beträchtlichen Ausgaben für Maschinen und Serviceleistungen, die für die Umsetzung dieser Methoden und für die Erzielung konkreter Ergebnisse notwendig waren, das Haupthindernis für eine Anwendung der Präzisionslandwirtschaft in großem Stil. Nunmehr hat sich die Ausgangssituation durch die Einführung des Navigations-Ergänzungsdiensts EGNOS Open Service signifikant geändert, da hohe Präzision zu geringen Kosten möglich wird.
Zu den Hauptvorteilen der GNSS-Technologien in der Landwirtschaft gehören Genauigkeit (die höher ist als das, was der Mensch allein erreichen kann) und Wiederholbarkeit der gleichen Tätigkeit von Jahr zu Jahr dank der Möglichkeit, Daten aufzuzeichnen. Diese zwei grundlegenden Vorteile bieten wiederum aus Sicht des Landwirts große Vorzüge:
- Weniger Abfall und keine Überdosierung von Düngemitteln und Herbiziden;
- Geringerer Verbrauch an Saatgut;
- Einsparungen beim Kraftstoff;
- Zeitersparnis;
- Geringere Ermüdung;
- Längere Lebensdauer der Maschinen aufgrund eines optimierten Einsatzes;
- Optimierung des Bodenertrags. (claas)