Dies bedeute jedoch nicht, dass es in den betroffenen Betrieben dioxinverseuchte Eier gebe. Die Sprecherin betonte erneut, dass keine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher bestehe. Nach Dioxinfunden in Bioeiern und Futtermitteln waren vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zahlreiche Höfe gesperrt worden.
Dioxine sind in bestimmten Konzentrationen giftig. Das belastete Futter war nach Behördenangaben im Winter von einem niederländischen Unternehmen von Nordrhein-Westfalen aus in mehrere Bundesländer verkauft worden.
Das Bielefelder «Westfalenblatt» berichtete am Samstag unter Berufung auf das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit in Braunschweig, der verseuchte Mais aus der Ukraine sei in mindestens neun Bundesländer geliefert worden. Zumindest in Mecklenburg-Vorpommern, das jedes dritte deutsche Bio-Ei liefert, sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums keine Legehennenfarmen betroffen. Lediglich ein Betrieb mit Ziegen und Schweinen habe Futter von dem Lieferanten bekommen, sagte Ministeriumssprecherin Marion Zinke der Nachrichtenagentur dpa in Schwerin. Das Ziegenfutter sei schon aufgebraucht gewesen. Das Schweinefutter sei sichergestellt worden und werde untersucht.
In Niedersachsen hatten 19 Öko-Betriebe das verseuchte Futter erhalten. Nach Tests wurden bis auf zwei mittlerweile alle wieder freigegeben, sagte der Sprecher des Agrarministeriums, Gert Hahne, in Hannover. In den beiden gesperrten Betrieben sollen Anfang kommender Woche weitere Proben genommen werden. Auch in Hessen dürfen zwei Bio- Hühnerfarmen vorsorglich keine Eier mehr verkaufen, teilte ein Sprecher des Umweltministeriums in Wiesbaden mit.
In Rheinland-Pfalz war am Freitag eine Bio-Hühnerfarm wegen des Verdachts auf dioxinbelastete Eier gesperrt worden, ebenso ein Betrieb in Hamburg. «Das sind alles nur vorbeugende Schutzmaßnahmen», sagte der Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, Rico Schmidt, am Samstag der dpa. Auch in Baden-Württemberg überprüfen seit Freitag Lebensmittelkontrolleure einen Bio-Hühnerhof im Regierungsbezirk Stuttgart. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Betriebe den dioxinverseuchten Mais verfüttert haben, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums am Samstag in Stuttgart. In Berlin prüfen die Veterinär- und Lebensmittelämter, ob Eier aus betroffenen Chargen in den Handel gelangt sind, wie eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit und Verbraucherschutz sagte.
Nach Angaben des Bundesinstitutes für Risikobewertung in Berlin besteht keine akute Gesundheitsgefahr für die Verbraucher. Der Lebensmittel-Einzelhandel, unter anderem sind die Supermarktketten
Lidl und
Rewe betroffen, hatte bereits betroffene Eier-Chargen aus den Verkauf genommen.
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Christel Happach-Kasan forderte eine lückenlose Aufklärung der
Dioxinfunde in Bio-Eiern. «Als FDP behalten wir uns auch ein parlamentarisches Nachspiel im Verbraucherausschuss des Deutschen Bundestages vor» erklärte sie am Samstag. (dpa)