 Bevor Weizen, Gerste, Roggen, Mais und Triticale allerdings in die Tröge gefüllt werden, machen sie immer öfter einen Umweg über ein Mischfutterwerk. Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, wurden im Wirtschaftsjahr 2008/09 in Deutschland gut 42,5 Mio. Tonnen (t) Getreide verbraucht, davon 25,6 Mio. t zur Verfütterung. Das sind gut 60 Prozent.
Nach Angaben des Deutschen Verbandes Tiernahrung wurden von dem Futtergetreide insgesamt 9,86 Mio. t Getreide (38,5 Prozent) über Mischfutter veredelt. Das waren 299.000 t mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu den Jahren 2001/02 (8.09 Mio. t) und 2005/06 (8.99 Mio. t) ist das sogar eine Steigerung um 21 bzw. zehn Prozent. Nie zuvor wurde so viel Getreide in der Mischfutterindustrie verarbeitet.
Im gleichen Zeitraum verringerte sich der Anteil des hofeigenen Getreideeinsatzes von 15.62 Mio. t in 2001/02 um 21 Prozent auf 12.94 Mio. t in 2008/09. Im Jahr 2005/06 verfütterten die Landwirte 14.76 Mio. t selbst geerntetes Getreide direkt an ihre Tiere. Besonders in der Schweinehaltung wurde davon Gebrauch gemacht. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein erhebliches Einsatzplus von 2,7 Mio. t beziehungsweise 26,7 Prozent.
Das bedeutet aber auch, dass die Landwirte weniger Getreide zugekauft haben. Kauften die Landwirte 2007/08 noch 4,46 Mio. t Getreide zu, waren es 2008/09 nur noch 2,80 Mio. t. Das ist ein Rückgang von rund acht Prozent. Insgesamt hat der Trend, Getreide von anderen Landwirten zuzukaufen jedoch seit 2001/02 immer weiter zugenommen. Waren es 2001/02 nur 255.000 t, steigerte sich der Direktzukauf bis 2005/06 auf 2,71 Mio. t.
Im Kalenderjahr 2010 wurden in Deutschland 22 Mio. t Mischfutter produziert. Das meiste davon mit 42,2 Prozent in Niedersachsen/Bremen. Es folgen Nordrhein-Westfalen mit 16,4 Prozent und Schleswig-Holstein/Hamburg mit 13,7 Prozent. Von den 9,3 Mio. in Niedersachsen produzierten Tonnen, wurden 4,6 Mio. t an Schweine verfüttert, zwei Mio. t an Mast- und 568.400 t an Nutzgeflügel. Rinder und Kälber vertilgten zusammen 1,87 Mio. t Mischfutter. Pferde (80.000 t) und sonstige Nutztiere (114.000 t) bilden die Schlusslichter in dieser Verzehrbilanz. (LPD)
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