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01.11.2010 | 14:38 | Gartenbau  

Laubgehölze: Jetzt Bäume und Sträucher setzen

Hannover - Vielen Gartenliebhabern ist der Herbst zu ungemütlich, um Laubgehölze zu pflanzen.

Wuzelballen
Sie machen das lieber im milderen Frühjahr. Ganz falsch, sagt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und nennt den Herbst als ideale Pflanzzeit. Laubgehölze haben dann den Winter über Zeit, neue Wurzeln zu bilden und anzuwachsen. Im Frühjahr gepflanzte Gehölze geraten häufig in „Stress“, da neben den Wurzeln auch Triebe, Blätter und Blüten gebildet werden müssen. Wenn dann nicht ausreichend gegossen wird, geht so manche Pflanze schnell ein.

Der optimale Pflanztermin ist erreicht, wenn im Herbst die Blätter abgefallen sind. Unmittelbar vor dem Setzen werden die Wurzeln beschnitten, um den Neuaustrieb und das Verzweigen der Wurzeln anzuregen. Selbst bei niedrigen Temperaturen wachsen Bäume und Sträucher unterirdisch weiter.

Vor dem Pflanzen der Gehölze ist das Pflanzloch richtig vorzubereiten. Dazu wird die Erde gelockert und bei Bedarf angereichert, indem etwa drei bis fünf Liter Kompost mit Erde im Pflanzloch vermischt werden. Es sollte kein Mineraldünger zugesetzt werden, da die jungen Wurzeln salzempfindlich sind. Der erste Dünger kann im Frühjahr zu Beginn der Vegetation verabreicht werden.

Die Pflanztiefe der Gehölze richtet sich nach ihrem Stand in der Baumschule. Bei Rosen ist die Veredelungsstelle fünf Zentimeter tief unter die Erde zu bringen und die Pflanze anschließend anzuhäufeln. Das schützt die Rinde vor dem Austrocknen durch Frost und Sonnenschein.

Bei Obstbäumen sollte die Veredeldungsstelle mindestens zehn Zentimeter über dem Boden liegen. An ihrer Westseite ist ein kesseldruckimprägnierter Kiefernpfahl von etwa 2,50 Metern Länge zu platzieren. Er stützt den Baum und schützt seine feinen neu gebildeten Wurzeln davor, bei Bewegung des Baumes abzureißen. Buschbäume brauchen immer eine Stütze, denn bei hohem Ertrag besteht Bruchgefahr. Hochstammbäume benötigen den Pfahl nur in den ersten fünf Jahren.

Bei allen Gehölzen wird der Boden nach dem Pflanzen leicht angetreten. Obligatorisches Gießen spült die Erde dicht an die Wurzeln. Das fördert den so genannten Wurzelschluss. Im Herbst Gepflanztes muss dann in der Regel nicht mehr gegossen werden.

Noch ein paar Tipps: Bei schwerem Boden ist ein leichter Hügel als Standort für die Gehölze zu empfehlen, denn tiefer liegende, „nasse“ Pflanzlöcher sind ungeeignet. Die Gehölze, allen voran die sehr empfindlichen Eiben, würden in Folge von Staunässe eingehen. Nach der Pflanzung kann der Boden mit Holzhäcksel oder Rindenmulch abgedeckt werden. Das fördert die Fruchtbarkeit des Bodens, unterdrückt Kräuter und schützt den Boden vor dem Austrocknen. (lwk-Niedersachsen)
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