Viele Legehennenhalter in Deutschland haben ihre Legehennenhaltung auf ausgestaltete Käfige oder Kleingruppenhaltung umgestellt. Das sind große Käfige, die beispielsweise mit Sitzstangen, Scharrmöglichkeit und abgedunkelten Nestern ausgestattet sind und bis zu 60 Legehennen mehr Platz und Bewegungsmöglichkeit bieten sowie die Ausübung arteigener Verhaltensweisen ermöglichen sollen. Die Eier aus dieser Haltungsform werden wie die Eier aus der Batteriehaltung mit der Ziffer 3 (Käfighaltung) gekennzeichnet. Durch die Umstellungsphase auf andere Haltungssysteme ist der Selbstversorgungsgrad in Deutschland nach vorläufigen Zahlen in 2009 auf unter 50 Prozent gesunken. In den Supermarktregalen sind schon seit vielen Monaten keine Eier aus Käfighaltung mehr zu finden.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern ist dagegen in den vergangenen Jahren leicht gestiegen und lag 2009 bei 214 Eiern pro Jahr. Allerdings wird nur etwa die Hälfte der Eier als "frische Eier" konsumiert, die andere Hälfte wird in Großküchen oder der Gastronomie verarbeitet oder befindet sich in Produkten wie Kuchen, Gebäck oder Nudeln. Die Ära der Legehennenbatteriehaltung begann um 1950 in den USA und setzte sich nach und nach auch in anderen Ländern durch: 1972 wurden in Deutschland 80 Prozent der Legehennen in Käfigen gehalten. Nach einer Erhebung der EU-Kommission wurden 2008 EU-weit noch 75 Prozent der Legehennen in Käfigen gehalten, davon 6,9 Prozent in ausgestalteten Käfigen. In Österreich wurden mit 23 Prozent am wenigsten Legehennen in Käfigen gehalten, dagegen waren es in der Tschechischen Republik und Polen noch 97 bzw. 94 Prozent der Hennen (davon etwa 5 % in ausgestalteten Käfigen). (aid)
Weitere Informationen: Über die verschiedenen Haltungsformen von Legehennen, Kennzeichnung von Eiern sowie Warenkunde informiert das aid-Heft "Eier", Bestell-Nr. 1069, 2,00 Euro,
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