Ob mit Äpfeln, Kastanien, Zwiebeln oder Dörrpflaumen gefüllt, ob mit Beifuß oder Majoran gewürzt: Die Deutschen lieben den Gänsebraten. Nur jedes siebte Federvieh stammt aus Deutschland. (c) proplanta
Martinstag in Sachsen: Preise für Festtagsgans gestiegen
Die Nachfrage nach Gänsen ist vor dem Martinstag groß. Kunden in Sachsen müssen dieses Jahr allerdings tiefer in die Tasche greifen. Grund dafür ist auch das Wetter.
Am St. Martinstag am 11. November ist sie Tradition: Die Martinsgans. Der Preis für eine Festtagsgans ist in Sachsen allerdings gestiegen. Er liegt etwa 50 Cent pro Kilo über dem Preis im Vorjahr, bei etwa 13,50 Euro bis 14,50 Euro pro Kilo, teilte die Geschäftsführerin des Sächsischen Geflügelwirtschaftsverbands, Katharina Standke, mit. Eine konkrete Statistik läge noch nicht vor.
Grund für die
Preissteigerung seien Mehrkosten für Energie, Personal sowie Futter. Denn wegen der Trockenheit musste Futter zugekauft werden - Gras allein reichte nicht aus. «Wir mussten zum wiederholten Mal sehr viel wässern», berichtete Lorenz Eskildsen, Besitzer der gleichnamigen Gänsefarm in Wermsdorf (Landkreis Nordsachsen).
Eskildsen hält auf seiner Farm rund 12.000 Mastgänse. Diese würden zum Martinstag und zu Weihnachten alle geschlachtet werden, so der Farmbesitzer. Vor dem 11. November steige die Nachfrage nach seinen Gänsen deutlich an. Sowohl Gastronomiebetriebe als auch Privatleute hätten dann mehr Bedarf .
Die Tradition, am Martinstag eine Gans zu essen, ist auf den Namensgeber des Tages zurückzuführen. Der heilige Sankt Martin soll sich aus Bescheidenheit in einem Gänsestall versteckt haben, als er zum Bischof geweiht werden sollte. Das Geschnatter der Gänse soll ihn allerdings verraten haben.
Sankt Martin gilt als Schutzpatron der Gänsezucht. Nach Angaben des Sächsischen Geflügelwirtschaftsverband e.V. gibt es in diesem Jahr fast 112.000 Gänse in Sachsen. Das gehe aus Angaben der
Tierseuchenkasse hervor.