«Wir sammeln insgesamt in 47 Städten auf Protestpostkarten Unterschriften», sagte die Greenpeace- Gentechnik-Expertin Stefanie Hundsdorfer am Samstag zum Start unter anderem in Hamburg, Frankfurt/Main, Dresden und München. Die Karten richten sich an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU), Umweltminister Norbert Röttgen (
CDU) und an CSU-Chef Horst Seehofer. «Wir hoffen, heute 10.000 Unterschriften zu bekommen», sagte Hundsdorfer. Die Aktion soll im Internet fortgesetzt werden. Im April will
Greenpeace die Unterschriften den Politikern überreichen.
Zwar habe Aigner den Anbau von Gen-Mais in Deutschland im April 2009 verboten, doch es werde erwartet, dass die
EU-Kommission bald über die Zulassung der genmanipulierten Stärke-Kartoffel
Amflora in Europa entscheide, hieß es in einer Greenpeace-Mitteilung. Aigner habe angekündigt, dass sie eine Zulassung und den Anbau hinnehmen wolle. Die Unterstützung dafür wurde demnach auf Drängen der FDP in den Koalitionsvertrag mit der Union aufgenommen. Die Regierung setze sich außerdem nicht für den Fortbestand des Gen-Mais-Verbotes ein.
«Die CDU/CSU darf die Belange der Verbraucher und der Umwelt nicht vernachlässigen, nur weil die FDP ihre altbackene Position zur
Gentechnik durchsetzen will», forderte Hundsdorfer. Aigner und Röttgen müssten in Brüssel gegen die Zulassung von Gen-Pflanzen stimmen. Greenpeace verweist auch auf eine eine repräsentative Emnid- Umfrage. Demnach sind 79 Prozent der Befragten dafür, das
Anbauverbot für Gen-Mais in Deutschland zu erhalten. 77 Prozent sprechen sich für ein Verbot der
Gen-Kartoffel Amflora durch Aigner aus. Das Meinungsforschungsinstitut Emnid hatte dazu im Greenpeace-Auftrag 1.005 Bürger Anfang Januar telefonisch befragt. (dpa)