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03.10.2010 | 13:06 | Maisernte 2010 

Europas Maisexperten: Zehn Prozent weniger Ertrag bei Silomais

Bonn - Maisexperten rechnen in diesem Jahr im Durchschnitt mit zehn Prozent niedrigeren Ernteerträgen bei Silomais.

Maisernte 2010
Zu diesem Ergebnis kamen die Fachleute aus Dänemark, Irland, Frankreich, Großbritannien, Belgien und Deutschland beim Europäischen Mais-Meeting in der belgischen Universitätsstadt Louvain-la-Neuve. Hintergrund sind die schwierigen Wachstumsbedingungen, denen der Mais in diesem Jahr europaweit ausgesetzt war. Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, war es im Mai durchweg zu kalt und regnerisch für den Mais. Im Juli führte die große Hitze zu Trockenheit. In manchen Regionen wurden die Maisflächen bereits umgebrochen, weil die Landwirte einen Totalausfall fürchteten. Niederschläge Ende Juli und im August schwächten die dramatische Lage ab. Allerdings stellt sich dies von Land zu Land und Region zu Region deutlich unterschiedlich dar.

Nach wie vor registrieren die Experten durchweg steigende Anbauflächen für Silomais, während die Landwirte ihr Anbauverhalten bei Körnermais von den aktuellen Marktgegebenheiten abhängig machen. In Dänemark stieg die Anbaufläche in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich bis auf 180.000 ha. In Großbritannien wächst die Silomaisfläche, während die Körnermaisfläche gering bleibt. In Belgien stellt sich das ähnlich dar, bei einer konstanten Gesamtfläche von rund 250.000 ha. In Deutschland (2,3 Mio. ha) wachsen im Vergleich zum Vorjahr zehn Prozent mehr Mais. Die Ursache für diese Steigerung ist die vermehrte Nutzung von Silomais zur Energieerzeugung in Biogasanlagen (ca. 525.000 ha). 5.000 Anlagen laufen bereits. In 2010 sollen etwa 700 weitere ihren Betrieb aufnehmen. Intensiv tauschten sich die Teilnehmer des Meetings auch über den Umgang mit dem Maiswurzelbohrer und die nationalen Anstrengungen im Hinblick auf die EU-Wasserrahmenrichtlinie aus.

Seit 30 Jahren treffen sich die Maisexperten aus Frankreich, Dänemark, Belgien, Irland, Großbritannien und Deutschland regelmäßig zum informellen Gedankenaustausch. Dabei analysieren sie das Marktgeschehen sowie aktuelle Entwicklungen und Probleme. (DMK)
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