Die
Wintergerste ist zumeist die erste Feldfrucht, die geerntet wird. Die trockenen Tage der vergangenen Woche waren ideal dafür. Bei gutem Wetter werden in zwei bis vier Wochen auch der Winterweizen, die wichtigste Getreideart in Bayern, und der Raps reif sein. Die Temperaturen und Regenmengen der kommenden Wochen werden über Qualität und Erntemenge entscheiden. „Wir wünschen uns eine ausgewogene Mischung“, sagt Anton Huber, Getreidereferent beim Bayerischen Bauernverband.
„Sommerliche Temperaturen bis maximal 30 Grad und nachts ein lauer Sommerregen, das wäre ideal“, sagt Huber. Denn die Extremhitze unterbricht die Wachstumsphase der Pflanzen bzw. stellt sie ganz ein. Selbst Mais, der tief wurzelt und daher eher unempfindlich gegen Wärme und Trockenheit ist, würde geschädigt. „Bei zu hohen Temperaturen und Wassermangel bildet Mais weniger Grünmasse“, sagt Huber. Die anhaltende Trockenheit führt in weiten Teilen Bayerns dazu, dass das Grünland weniger wächst. In der Folge wird das Futterangebot für die Nutztiere knapp. Hinzu kommt, dass in vielen Regionen im Frühjahr nur ein Bruchteil der sonst üblichen Niederschlagsmenge gefallen ist, weshalb die Landwirte deutlich unterdurchschnittliche Erträge beim Grünland geerntet haben.
Nach einer ersten Schätzung haben die bayerischen Landwirte für die Ernte 2015 eine Fläche von rund 1,07 Millionen Hektar mit Getreide (ohne Körnermais) bestellt. Die wichtigsten Kulturen dabei sind Winterweizen (549.000 Hektar) und Wintergerste (257.000 Hektar), gefolgt von der häufig zum Bierbrauen verwendeten Sommergerste 101.700 Hektar. (bbv)