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20.03.2009 | 16:00 | Waldwirtschaft  

Forstwirtschaft schafft weltweit 10 Mio. Arbeitsplätze und hilft bei Klimaschutz

Wien - Der österreichische Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich sieht Investitionen in die Waldwirtschaft als Möglichkeit zur Schaffung von Arbeitsplätzen und als Klimaschutzmaßnahme.

Welt-Waldwoche
(c) proplanta
"Verstärkte Investitionen in die Waldwirtschaft würden weltweit zusätzlich 10 Mio. Arbeitsplätze schaffen; das wäre ein wichtiger Beitrag zur Armutsbekämpfung. Da Wälder und Bäume enorme Mengen an Kohlenstoff speichern, wäre dies auch ein substanzieller Beitrag zum Klimaschutz. Das bestätigte die UN Landwirtschaftsorganisation FAO anlässlich der Welt-Waldwoche, die diese Woche stattfand und heute zu Ende geht", berichtete Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich der FAO- Konferenz in Rom.

Verbesserte Waldwirtschaft und Aufforstungen könnten vor allem in den tropischen Ländern die voranschreitende Entwaldung eindämmen. Nach Meinung der FAO- Waldexperten hätte dies eine weitaus größere Positivwirkung auf das Weltklima als viele derzeit diskutierte andere Initiativen. Über 17 % der gesamten klimabelastenden Kohlenstoff-Emissionen stammen nämlich allein aus der Umwandlung von Wäldern in andere Formen wie etwa Bauland.


Österreich setzt auf nachhaltige Bewirtschaftung seiner Wälder

Das Waldforum der Vereinten Nationen hat den Auftrag, im April in New York einen Finanzmechanismus zu verhandeln, der öffentliche und private Investoren für Waldprojekte mobilisieren soll. Beim Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember dieses Jahres sollen Maßnahmen zur Reduktion von Kohlenstoffemissionen aus der Entwaldung festgelegt werden. Berlakovich weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass Österreich bei der Bewirtschaftung seiner Wälder sehr früh das Prinzip der Nachhaltigkeit in den Vordergrund gestellt hat: "Damit werden allein in der Forstwirtschaft rund 18.000 Vollarbeitsplätze gesichert, dies vor allem im ländlichen Raum", so der Minister.

"Wegen des hohen Waldanteils von 47 % der Fläche hat Österreich noch enormes Holzpotenzial, welches bei nachhaltiger Nutzung vor allem im Bereich Bioenergie und Klimaschutz wichtige Beiträge leisten kann. Österreich nimmt im Bereich der energetischen Nutzung von Biomasse schon jetzt eine internationale Spitzenposition ein und wird diesen Bereich noch stärker ausbauen", kündigte der Minister an.

Die Welt-Waldwoche findet dieses Jahr erstmals statt. Sie erweitert die reguläre 19. Sitzung des Forstkomitees der FAO und bringt Forstexperten aus aller Welt zusammen, um die Rolle der nachhaltigen Waldbewirtschaftung beim Kampf gegen den Klimawandel zu klären. (aiz)
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