Die Überhänge vom Jahresbeginn sind abgebaut; hier und da läuft der Fleischverkauf wieder etwas besser. Marktentlastend wirkt zudem, dass auch Ware für die Grillsaison eingefroren wird, wenn auch nicht im großen Umfang.
In Deutschland war das Lebendangebot zuletzt rückläufig, die Schlachtgewichte ebenfalls. Die Vermarktung schlachtreifer Tiere war problemlos möglich. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ließ ihre Leitnotierung für Schlachtschweine mit 2,00 Euro/kg Schlachtgewicht erwartungsgemäß stabil.
Wurde kürzlich noch über möglicherweise fallende Preise gesprochen, soll es nun bei einer Änderung der Notierung nach oben gehen. Am Fleischmarkt haben laut der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) Verkaufsaktionen des Lebensmitteleinzelhandels für etwas Belebung gesorgt. Der Fleischverkauf, auch an die Verarbeiter, laufe recht stetig, aber jahreszeitlich nicht auf einem hohen Niveau.
DC erwartet knapperes Angebot
Ähnlich ausgeglichen wie in Deutschland waren auch die Schweinemärkte in anderen EU-Ländern. Die Schlachtschweinenotierungen blieben stabil. In Frankreich ist das bereits seit Mitte Dezember der Fall, weshalb der unveränderte Basispreis von 1,782 Euro/kg Schlachtgewicht am Marché du Porc Breton am Donnerstag (1.2.) keine Überraschung war. Zwar kam es regional durch Bauernproteste zu Verzögerungen bei der Schweinevermarktung, doch hielten sich die Störungen in Grenzen.
In Österreich war der Lebendmarkt ebenfalls geräumt, und die Notierung verharrte auf dem Niveau von 2,07 Euro/kg Schlachtgewicht. Danish Crown sprach von einer Stabilisierung am EU-Binnenmarkt und ließ seinen Ankaufspreis mit umgerechnet 1,58 Euro/kg Schlachtgewicht ebenfalls stabil. Das Unternehmen erwartet ein knapperes Schweineangebot in den nächsten Monaten im Verhältnis zur Nachfrage.
In Spanien bewegte sich preislich ebenfalls nichts; die nationale Notierung blieb bei 1,634 Euro/kg Lebendgewicht. Blockaden der Bauern an der Grenze zu Frankreich hätten die Einfuhr von Ferkeln und Schlachtschweinen verzögert, aber nicht verhindert, meldete der Mercolleida.
EU-Preis unter Vorjahresniveau
In der Woche zum 28. Januar hatten die Schlachtschweinepreise in den EU-Ländern mehrheitlich noch deutlich schwächer tendiert. Laut Brüsseler Kommission erlösten Tiere der Handelsklasse E im gewogenen Mittel aller Mitgliedstaaten 201,16 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht; das waren 3,51 Euro oder 1,7% weniger als in der Vorwoche. Damit rutschte das Preisniveau erstmals seit rund zwei Jahren wieder unter das Vorjahresniveau, und zwar um 0,8%.
In der Berichtswoche mussten die Mäster in Kroatien, Litauen, Ungarn und Rumänien mit zwischen 5,0% und 6,6% europaweit die kräftigsten Abschläge verkraften. Zudem kürzten die Schlachtunternehmen in Dänemark, Österreich, den Niederlanden, Luxemburg und Polen ihre Auszahlungsleistungen um 2,0% bis 3,1%.
In Deutschland gab der Schlachtschweinepreis um 1,6% nach, in Italien um 0,8%. Die Erzeuger in Spanien, Portugal, Frankreich und Schweden erhielten dagegen den gleichen Betrag für ihre Tiere. Gestiegen sind die Preise lediglich auf dem für den Schweinemarkt unbedeutenden Zypern.