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12.05.2024 | 11:07 | Fleischmarkt 

Fleischverkauf: Mehr Geld für US-Exporteure

Denver - Die Exporteure von Rind- und Schweinefleisch in den USA haben dank gestiegener Verkaufspreise im ersten Jahresviertel 2024 höhere Erlöse erzielt als im Vorjahresquartal.

Fleischhandel
Höhere Preise für Rind- und Schweinefleisch lassen die Kasse klingeln. (c) proplanta
Das meiste Geld spülte laut der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) mit 2,31 Mrd. Euro der internationale Absatz von Rindfleisch in die Kassen; das waren 122 Mio. Euro oder 5,6% mehr als von Januar bis März 2023.

Dies ist bemerkenswert, weil die Ausfuhrmenge einschließlich Verarbeitungsware in diesem Zeitraum um 4,5% auf 311.865 Tonnen rückläufig war. Großkunden wie Japan, Südkorea und auch China orderten jeweils zwischen 7% und 10% weniger Rindfleisch in den USA. Der Absatz in der EU sank um mehr als ein Fünftel auf nur noch 3.760 Tonnen. Die Lieferungen an den drittgrößten Abnehmer Mexiko stiegen dagegen um 11,9% auf 58.970 Tonnen, und auch in Staaten des Mittleren Ostens wurde mehr verkauft.

Exportwert des Schlachtrinds bei 418 Euro

Der Rückgang der US-Rindfleischexporte resultiert auch daraus, dass weniger Ware für die Ausfuhr zur Verfügung steht. Laut jüngsten Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) wird die Rindfleischerzeugung 2024 im Vorjahresvergleich um rund 230.000 Tonnen oder 2% auf 12,0 Mio. sinken, nachdem sie 2023 bereits um fast 5% eingebrochen war. Schuld daran ist die Trockenheit, die zum Abbau der Rinderbestände führt.

„Es ist eine herausfordernde Situation in Bezug auf die Verfügbarkeit beim Angebot, aber der Wert, den US-Rindfleisch international hat, ist sehr ermutigend“, erklärte USMEF-Präsident Dan Halstrom. Ihm zufolge steuerte der Export im März 418 Euro zum Wert eines Schlachtrindes bei. Rund 14% der US-Rindfleischerzeugung werden ausgeführt.

Exporterlös bei Schweinefleisch auf Rekordkurs

Bei Schweinefleisch sah die Situation noch besser aus, da neben den Exporterlösen auch die Ausfuhrmengen stiegen. Laut USMEF wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres 762.780 Tonnen Schweinefleisch einschließlich Verarbeitungsware ins Ausland geliefert; das waren rund 46.100 Tonnen oder 6,4% mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Exporteure konnten sich zudem über ein Erlösplus von 7,4% auf 1,96 Mrd. Euro freuen.

Damit liegen die US-Ausfuhrerlöse auf Rekordkurs, denn im Gesamtjahr 2023 erklommen sie mit 7,58 Mrd. Euro ein historisches Hoch. Halstrom sprach von einem „starken Ergebnis“, dass auch die Bedeutung der Exportdiversifizierung widerspiegele. Der Ausfuhrwert von Schweinefleisch je geschlachtetem Tier lag zuletzt bei 65,60 Euro; im Vergleich zum Vorjahresmonat war das ein Plus von 12%. Rund 30% der US-Schweinefleischproduktion wird außerhalb der Landesgrenzen vermarktet.

Verluste in China werden ausgeglichen

Wichtigster Kunde der US-Schweinefleischexporteure ist Mexiko. Der Absatz dorthin nahm im Berichtsquartal gegenüber dem ersten Jahresviertel 2023 um 4,1% auf 281.260 Tonnen zu; die entsprechenden Ausfuhrerlöse erhöhten sich um 6,2% auf 534 Mio. Euro. Einen regelrechten Boom verzeichnete der US-Schweinefleischverkauf nach Südkorea, der mengen- und wertmäßig um mehr als die Hälfte wuchs und sich auf 69.450 Tonnen im Wert von 211 Mio. Euro belief.

Auch die Lieferungen nach Zentralamerika, Südamerika und Ozeanien lagen deutlich über dem Vorjahresniveau. Dies half laut der von Halstrom zitierten Exportdiversifizierung, die Verluste andernorts aufzufangen. So war insbesondere die Ausfuhr nach China einschließlich Hongkong im Vergleich zum ersten Quartal 2023 um 16,0% auf 113.260 Tonnen rückläufig; die Exporterlöse brachen sogar um 24,2% auf 248 Mio. Euro ein.
AgE
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