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04.07.2014 | 11:32 | Agrarstatistik 

Agrarfakten: Fokus Italien

Bonn - Zum 1. Juli 2014 hat Italien die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Genau der richtige Zeitpunkt, um sich einmal etwas intensiver aus landwirtschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht mit Italien zu beschäftigen.

Landwirtschaft Italien
(c) proplanta
Die BLE erstellt für das Bundesagrarministerium, basierend auf Daten des Statistischen Bundesamtes, sogenannte Länderberichte.

Unser südlicher Nachbar besitzt eine landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) von etwa 13 Millionen Hektar, das entspricht rund 7,5 Prozent der insgesamt in Europa zur Verfügung stehenden LN.

Etwa 47,7 Prozent (rund 8,8 Millionen Hektar) davon waren nach Angaben des statistischen Amtes der Europäischen Union (EUROSTAT) 2012 Ackerland, auf denen rund 18 Millionen Tonnen Getreide (Deutschland: 45,4 Mill. Tonnen; EU-27: 292 Mill. Tonnen), 13,4 Millionen Tonnen Gemüse (Dtl.: 3,8) und 42,7 Millionen Hektoliter Wein (Dtl: 9,2; EU-27: 151,3) produziert wurden.

2013 standen in italienischen Ställen: 6,2 Millionen Rinder (Dtl: 12,7; EU-28: 87,6), 2,1 Millionen Kühe (Dtl: 4,3; EU-28: 23,5) und 8,6 Millionen Schweine (Dtl: 28,1; EU-28: 146).

Von den 24,661 Millionen Erwerbstätigen in Italien arbeiteten laut EUROSTAT 2012 rund 3,8 Prozent (etwa 928.000) in der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei; in Deutschland waren im gleichen Zeitraum 1,6 Prozent (etwa 668.000) in diesem Wirtschaftssektor tätig. Die italienische Agrar- und Ernährungsindustrie erzeugte einen Produktionswert von 50,115 Milliarden Euro (Dtl: 53,314 Milliarden Euro). Wenn man sich den EU-Außenhandel betrachtet, machte 2013 der italienische Anteil der Güter aus der Land- und Ernährungswirtschaft bei den Ausfuhren 10,5 Prozent und 14 Prozent bei den Einfuhren aus.

Deutsch-italienische Handelsbeziehungen



Der deutsche Außenhandel mit Italien 2013 belief sich bei den Einfuhren insgesamt auf 47,517 Milliarden Euro und bei den Ausfuhren auf 53,302 Milliarden Euro. Die Güter der Land- und Ernährungswirtschaft machten dabei 11,8 Prozent (Einfuhr) und 10,7 Prozent (Ausfuhr) aus. Italien ist somit der drittwichtigste EU-Handelspartner für Deutschland.

Aus Italien kommen nach Deutschland in erster Linie: Wein, Frischobst (Weintrauben, Äpfel, Birnen, Quitten), Backwaren (zubereitete Teigwaren/Nudeln), Gemüsezubereitungen und -konserven (Tomaten), Fleisch (-waren)  [Geflügelfleisch], Käse und pflanzliche Öle (Olivenöl); übrigens importierte Deutschland 2013 rund 116.000 Tonnen Reis(-erzeugnisse) aus Italien. Die italienischen Agrarrohstoffe (non-food) hatten 2013 einen Wert in Höhe von 579,2 Millionen Euro.

Im Gegenzug lieferte Deutschland vor allem Fleisch(-waren) [frisches, gekühltes Rind- und Schweinefleisch], Käse (Frischkäse, Molkenkäse, Quark), Milch (-erzeugnisse)  [Konsum- und Verarbeitungsmilch], Tabakerzeugnisse und Zucker (fester Rübenzucker); zudem kamen rund 41.000 Tonnen Schokolade aus Deutschland. Der Agrarrohstoffwert (non-food) betrug 2013 insgesamt 966,6 Millionen Euro. (ble)
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