Denn von den sieben präsentierten ‚Vorzeigeprojekten’ der EU sind mehrere direkt oder indirekt mit der Land- und Forstwirtschaft verbunden. Um den Ausbau der erneuerbaren Energien für die Initiative ‚Ressourcen-effizientes Europa’ voranzutreiben, die Forschung und Entwicklung oder den Wachstumsbereich ‚Green jobs’ zu stärken, müssen Inhalt und Finanzierung der EU-Agrarpolitik offensiv angepasst werden. Mit der da und dort diskutierten Kürzung von Agrarbudgetmitteln nach 2013 wird die EU ihre Ziele sicherlich nicht erreichen", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der LK Österreich, zur Präsentation der Wirtschaftsstrategie Europa 2020.
Offensive EU-Agrarpolitik
"Die präsentierte EU-Wirtschaftsstrategie bestätigt die Argumentation der Bauernvertretung, dass die EU-Agrarpolitik 2014 bis 2020 offensiv auf die Herausforderungen der Zukunft, wie
Lebensmittelsicherheit,
Klimawandel oder Energie konstruktive Antworten geben muss. Daher widerspricht eine Kürzung des EU-Agrarbudgets, wie mancherorts vorgeschlagen, dem vom Kommissionspräsidenten angestrebten Ziel einer nachhaltigeren Wirtschaftspolitik in Europa. Die
Wirtschaftskrise hat erneut die Bestätigung für die Tatsache geliefert, dass eine Landwirtschaft auf Basis bäuerlicher Familienbetriebe die ökonomisch und ökologisch nachhaltigste Art des Wirtschaftens sichert. Sie hat nur den Nachteil, dass sie mit der Raubbau-Agrarindustrie in Übersee nicht mithalten kann. Wer Europa nachhaltig stärken will, muss der
Agrarpolitik höchsten Stellenwert in jeder Hinsicht einräumen", stellte Wlodkowski fest.
Erneuerbare Energie
"Eine der präsentierten innovativen Ideen der Europäischen Kommission ist die Initiative ‚Ressourceneffizientes Europa’. Mit der vermehrten Verwendung von erneuerbarer Energie und nachwachsenden Rohstoffen soll europaweit erreicht werden, das Wirtschaftswachstum von der Verwendung der umweltschädlichen und nur begrenzt verfügbaren fossilen Rohstoffe zu entkoppeln. Die Umsetzung allein dieses Vorschlages hat eine ganze Reihe positiver Effekte: Forschung und Entwicklung werden vorangetrieben, zehntausende neue Arbeitsplätze, so genannte Green jobs entstehen, die Abhängigkeit von den Öl- und Gaslieferländern sinkt, die Wertschöpfung in der Region steigt, Milliarden für Öl und Gas bleiben im Land, dem Klima ist geholfen und die Land- und Forstwirtschaft erhält neue Perspektiven. Europas Bauern sind in der Lage, hier aktiv mitzuhelfen, wobei für uns die Reihenfolge ‚Teller, Trog, Tank’ weiterhin Gültigkeit behält", zeigte Wlodkowski abschließend die positive Rolle der bäuerlichen Unternehmer bei der Umsetzung der EU-Wirtschaftsstrategie auf. (lk-oe)