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06.02.2022 | 12:03 | Handelsstreit 

Keine Lösung beim Agrarhandelsstreit zwischen Australien und China in Sicht

Canberra - Die Aufsichtsbehörden in China haben einem weiteren Rindfleischunternehmen in Australien die Exportgenehmigung für Lieferungen in die Volksrepublik entzogen.

Rindfleischexport
(c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Laut Medienberichten handelt es sich um einen Schlachthof des zweitgrößten Rindfleischproduzenten Teys in Naracoorte im Südosten des Landes. Dem Unternehmen zufolge wurde dort in voller Übereinstimmung mit allen nationalen und internationalen Vorschriften produziert.

Allerdings hatte es kürzlich einen größeren Corona-Ausbruch gegeben, was mutmaßlich zur Sperre führte. Eine Rolle dürften aber auch die politischen Spannungen beider Länder spielen, die neben Strafzöllen für australische Gerste und Wein seit 2020 bereits zum Entzug der Exportgenehmigung für neun andere Rindfleischexporteure Australiens geführt haben.

Bemängelt wurden von China dabei falsche Kennzeichnungen oder Rückstandsproblematiken. Diese sind laut den betroffenen Unternehmen und den australischen Behörden mittlerweile längst behoben, und erforderliche Unterlagen für die Wiederaufnahme der Lieferungen bei den Behörden der Volksrepublik wurden eingereicht.

Geschehen ist jedoch nichts. Der australische Verband der Fleischindustrie (AMIC) forderte nach zwei Jahren „Handelskrieg“ nun die Regierung in Canberra auf, die Differenzen beizulegen. „Die Zeit für eine bessere Beziehung zu China ist jetzt gekommen. Die Probleme für Australiens größte Agrarunternehmen müssen effektiver und effizienter gelöst werden“, erklärte AMIC-Geschäftsführer Patrick Hutchinson.

Nach seinen Angaben hat Australien vor zwei Jahren noch gut 300.000 t Rindfleisch nach China verkauft; 2021 war es kaum die Hälfte. Eine Lösung der politischen Handelsstreitigkeiten ist laut Australiens Handelsminister Dan Tehan jedoch schwierig, denn die chinesischen Behörden verweigerten sich ernsthaften Gesprächen.

Deshalb versuche die Regierung durch Freihandelsabkommen, darunter mit dem Vereinigten Königreich, der Europäischen Union oder Indien, neue Absatzmärkte zu erschließen. Hutchinson begrüßte zwar diese wichtigen Bemühungen, stellte aber auch fest, dass der bisherige Erfolg bei Absatzalternativen nicht ausreiche, um die Verluste aus dem Chinageschäft auszugleichen. 
AgE
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