Peter Howard Rider, neuseeländischer Botschafter in Deutschland und Alistair Polson, Agrarhandelsbeauftragter der neuseeländischen Regierung wurden von BBV-Vizepräsident Jürgen Ströbel und Mitarbeitern empfangen.
Von Interesse war für die neuseeländische Delegation, welche Reformen die EU-Agrarpolitik in den vergangenen zwei Jahrzehnten durchlaufen hatte. Die Vertreter des BBV zeichneten den schrittweisen Rückzug des Staates aus der Markt- und Preispolitik nach. Die EU-Direktzahlungen seien von der Produktion entkoppelt worden und bewegten sich in Deutschland bis zum Jahr 2013 auf einen regionalen Einheitswert ohne historischen Bezug zu. Im Gegenzug seien die Förderprogramme für den ländlichen Raum, z. B. das Kulturlandschaftsprogramm, der Vertragsnaturschutz oder die Dorferneuerung, seit Anfang der neunziger Jahre deutlich ausgeweitet worden. Die EU-Agrarpolitik leiste viel und koste wenig, nämlich nur etwa ein Prozent der öffentlichen Ausgaben in der Europäischen Union.
Bei den Verhandlungen im Rahmen der
Welthandelsorganisation WTO, bei denen sich die EU und Neuseeland gegenübersäßen, sei das Hauptziel der Europäer, faire internationale Handelsregeln zu erreichen. BBV-Direktorin Isabella Timm-Guri forderte, dass jeder Staat das Recht haben müsse, nicht handelsbezogene Anliegen seiner Bürger zu schützen, z. B. im Hinblick auf höhere Produktionsstandards.
Ein besonderes Augenmerk der neuseeländischen Besuchergruppe richtete sich auf die Milch, da diese neben Schaffleisch eines der Haupterzeugnisse der Insel ist. BBV-Direktor Dr. Hans-Jürgen Seufferlein stellte das Milchland Bayern vor. Im Freistaat produzierten 40.000 Milcherzeuger mit durchschnittlich jeweils 31 Kühen ein Viertel der bundesdeutschen Milch. Damit sei Bayern der größte Milcherzeuger unter den deutschen Bundesländern. (bbv)