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10.12.2015 | 14:13 | Arbeitsmarktlage 
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EU-Agrarökonom: Strukturwandel lässt sich nicht aufhalten

Brüssel - Wirtschaftswissenschaftler der Europäischen Kommission blicken wenig optimistisch auf die Arbeitsmarktlage in der Landwirtschaft.

Arbeitsmarktlage Landwirtschaft
(c) proplanta
Der Chefökonom der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Dr. Anastassios Haniotis, betonte am Mittwoch anlässlich einer Veranstaltung im Europaparlament, der Strukturwandel lasse sich nicht aufhalten. Man dürfe deshalb nicht den naiven Eindruck erwecken, dass sich die Zahl der Landwirte irgendwann wieder erhöhen werde.

Stattdessen müsse man den Fokus darauf richten, die Schaffung mit dem Agrarsektor verbundener Jobs im ländlichen Raum zu erleichtern, beispielsweise im vor- und nachgelagerten Bereich, der Ernährungswirtschaft oder im Agrartourismus, betonte der Grieche bei einem Runden Tisch zur Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), der von den Europaabgeordneten Dr. Peter Jahr und Jan Huitema organisiert wurde. Durch Investitionen in Breitbandnetze helfe man nicht nur dem Bauern vor Ort bei der Präzisionslandwirtschaft, sondern unterstütze gleichzeitig Schulen, Krankenhäuser und Haushalte, so Haniotis. Das sei es, was EU-Agrarkommissar Phil Hogan meine, wenn er von Wachstum und Beschäftigung im ländlichen Raum spreche.

Die bisherige Aufteilung der Gemeinsamen Agrarpolitik in eine Erste Säule mit Direktzahlungen und Marktmaßnahmen sowie einer Zweiten Säule für die ländliche Entwicklung ist nach Einschätzung des Kommissionsexperten überholt. Diese Gliederung komme vorrangig haushaltstechnischen Bedürfnissen entgegen, meinte Haniotis. Die eigentliche Frage zur Zukunft der GAP laute, ob man auch künftig eine Einkommensstützung brauche oder nicht.
AgE
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kurri Altbauer 85 schrieb am 13.12.2015 18:40 Uhrzustimmen(134) widersprechen(77)
Dieses Wunschdenken hat keine Aussicht Wirklichkeit zu werden! Die LW ist eine winzige Minderheit in unserer Diktatur der Mehrheit! Der Verbraucher muss nach 46 % 1948 zur Zeit nur noch ca. 11 % für das tägliche Brot auszugeben1 Unsere gesamte Wirtschaft incl. Politik ist daran interessiert. Unsere Wirtschaft möchte möglichst viel von ihren Produkten an den Mann bringen. Die politischen Parteien wollen möglichst gute Karten beim Wähler haben. Unsere Bürokraten wollen mit immer neuen Gesetzen und Vorschriften neue Arbeitsplätze für sich schaffen! Die „grünen Berufe“ erzeugen 30 % des lebensnotwendigen Sauerstoffs, 70 % werden von den Meeren gebildet. Jeder meint nun, er habe das Recht davon möglichst viel zu verbrauchen und zwar kostenlos! Wir sind leider zu einer Minderheit geworden, unsere Berufsvertretung kommt ihrer Verpflichtung die Belange ihrer Mitglieder mit „Zähnen und Klauen“ zu verteidigen überhaupt nicht nach! Die Medien spielen sich in Sachen Lw. groß auf, da macht man von einem der Roggen und Weizen unterscheiden kann, gleich zum „Experten“. Solange wir wie die Weltmeister am Markt vorbei produzieren, dürfen wir nicht erwarten bessere Preise zu bekommen. Von vagen Hinweisen auf mögliche Exportchancen, ist uns nicht geholfen! Frau Dr. Hendrix meldet schon Ansprüche auf die „Auszahlungen“ an, auch Herr Schäuble meldet seine Begehrlichkeit an! Im Zeitalter von „Brot und Spiele“, wie im alten Rom, ist den Herrschenden jedes Mittel recht! Wie wäre es denn wenn wir 2-3 Mill. ha aus der Produktion nehmen würden. Das ist in etwa die Fläche die früher mal für unsere „Hafermotoren“ aufwenden mussten. Hier sollte Grünmasse erzeugt werden aus der dann Wasserstoff erzeugt wird. Das täte unserer Umwelt gut, es wäre klimaneutral! Es wird höchst Zeit mit Verbrennung von Kohle und Öl aufzuhören, die Klimakonferenz in Paris hat zwar mit einer Zustimmung aller Nationen geendet, ob es auf Dauer mit Erfolgen etwas bringen wird, muss bezweifelt werden!
Tom schrieb am 10.12.2015 23:11 Uhrzustimmen(68) widersprechen(132)
Tausche EU Ausgleichszahlungen, gegen auflagenfreies Wirtschaften, auferlegte Dokumentationspflichten und Kontrollen, und erbitte mir gleiche Wettbewerbsbedingungen, wie sie unsere Konkurrenten haben, damit sich unsere Produktionskosten wieder einander angleichen können, und Wettbewerb auf Augenhöhe (Tierhaltungsvorgaben, umweltrelevante Auflagen, Flächengrößen, antragsfreies Bauen, etc.) stattfinden kann. Und wenn wir schon dabei sind, unsere hiesigen Strukturen, Auflagen und Standards nicht mehr mit Ausgleichszahlungen zu stützen, fände ich es genauso angebracht, Lohntarife, Mindestlöhne, und andere einkommensrelevante Standards der übrigen Gesellschaft abzuschaffen! Na, wie wär's?
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