Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.05.2010 | 16:07 | Agrarpolitik 

Spitzentreffen der Bauernverbände Schweiz und Österreich

Brugg - Das Präsidium der Landwirtschaftskammer Österreich traf sich anlässlich eines Besuchs in der Schweiz mit der Geschäftsleitung und Präsident des Schweizerischen Bauernverbands. Im Zentrum des Besuchs und der Gespräche standen internationale Fragen.

Spitzentreffen der Bauernverbände Schweiz und Österreich
Anlässlich eines zweitägigen Besuchs erörterte die Spitze des Schweizerischen Bauernverbands mit dem Präsidium der Landwirtschaftskammer Österreich, angeführt von Präsident Gerhard Wlodkowksi, diverse agrarpolitische Fragen. Bezüglich WTO-Abkommen war man sich einig, dass weitere Liberalisierungsschritte, welche die Existenz der bäuerlichen Familienbetriebe gefährden, bekämpft werden müssen. Ein Abkommen, das nur wenigen Staaten und industriellen Großbetrieben nützt, ist nicht im Sinne der beiden Länder. Die beiden Bauernverbände werden auch in Zukunft entsprechenden Einfluss auf ihre Regierungen und direkt bei der WTO nehmen.

Die Österreicher haben Verständnis, dass der SBV angesichts der zu erwartenden Einkommenseinbrüche ein Freihandelsabkommen mit der EU bekämpft. Die Ausgangslage ist für Österreich insofern anders, weil das Land ein Mitglied der EU ist. Gesamthaft beurteilt der Verband die Mitgliedschaft als positiv, weil die Marktposition im Inland gehalten sowie die Exporte ausgebaut werden konnten. Das Präsidium geht jedoch davon aus, dass die Hilfen für die Landwirtschaft in Zuge der sich verschärfenden Finanzlage reduziert werden und damit härtere Zeiten auf die österreichischen Bauern zukommen. Die Förderung ländlicher Räume soll jedoch ausgebaut werden.

Besonders interessiert waren die Österreicher an Fragen rund um den Milchmarkt, da die EU per 2015 ebenfalls den Ausstieg aus der Quotenregelung beschlossen hat und sich die Bauerverbände zurzeit auf diese neue Situation vorbereiten. Gestreift wurden weiter die Themen Raumplanung, Ernährungssouveränität, Basiskommunikation und Dienstleistungen für die Bauernfamilien. Zum Begleitprogramm gehörten Besuche auf einem Milchwirtschaftsbetrieb, einem Weinbaubetrieb, dem Tropenhaus in Wolhusen sowie der Emmi und der Kneuss Geflügelschlachterei mit Diskussionen mit den jeweiligen Unternehmensleitungen. (sbv)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Vereinfachte Staatshilfen für Bauern länger möglich

 Gutachten zu GAP-Änderungen: Verabschiedung rechtlich möglich

 Schweizer Biolebensmittelmarkt knackt Marke von 4 Milliarden Schweizer Franken

 GAP-Zustimmung: Ändert ein Rechtsgutachten alles?

 Landwirtschaft im Wandel - auf der Suche nach dem richtigen Antrieb

  Kommentierte Artikel

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein