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12.08.2022 | 08:06 | Demonstrationen 

Landwirte in den Niederlanden stoppen vorläufig radikale Protestaktionen

Amsterdam - Nach wochenlangen, zum Teil gewalttätigen Protesten gegen Umweltauflagen in den Niederlanden hat die radikalste Bauern-Organisation ein vorläufiges Ende der harten Aktionen angekündigt.

Bauernproteste
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(c) proplanta
Als «Zeichen des guten Willens» solle vorerst nur noch friedlich demonstriert werden, etwa mit Fahnen und Protestschildern, erklärte der Anführer der Farmers Defence Force (FDF), Mark van den Oever, am Donnerstag in einer Videobotschaft. Die Gruppierung hoffe, dass die Regierung nach dieser Geste ihre Pläne zurückziehe.

Die Regierung hatte nach einem höchstrichterlichen Urteil Pläne vorgelegt, um den Stickstoff-Ausstoß drastisch zu reduzieren. Um die Naturgebiete zu schützen, müssen demnach bis 2030 die Emissionen um die Hälfte verringert werden. Das kann nach Berechnungen der Regierung das Aus von 30 Prozent der Viehbetriebe bedeuten, die der größte Verursacher sind. Die Niederlande sind weltweit einer der größten Exporteure von landwirtschaftlichen Produkten.

Bauern hatten als Protest Autobahnen und Grenzübergänge nach Deutschland blockiert, Brände gelegt und Mist, Müll, aber auch Asbest auf Straßen gekippt. Die Lager von Supermärkten waren blockiert und Politiker bedroht worden. Gemäßigte Bauernverbände hatten diese Aktionen verurteilt, da dadurch Menschen in Gefahr gebracht würden.

Noch in der vergangenen Woche hatte FDF die «härtesten Aktionen überhaupt» angekündigt und mit einer Eskalation gedroht, nachdem die Regierung bei einer ersten Gesprächsrunde keine Zugeständnisse gemacht hatte.
dpa
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