Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.03.2023 | 08:22 | Agrarwirtschaft 

Australien: Drittes Boomjahr für die Landwirtschaft

Canberra - Australiens Agrarsektor steuert im noch bis Ende Juni laufenden Wirtschaftsjahr 2022/23 wieder auf neue Rekordmarken zu.

Australien
(c) proplanta
Laut einer aktuellen Prognose des Australischen Amtes für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) wird sich der Produktionswert der Landwirtschaft auf umgerechnet rund 57 Mrd. Euro belaufen; damit würde der Spitzenwert aus dem Vorjahr um 2,6 % übertroffen. Auch die Exporterlöse landwirtschaftlicher Güter dürften mit 47,3 Mrd. Euro eine neue Bestmarke erreichen; im Vorjahresvergleich wäre das ein Plus von 12,3 %.

Grund für diesen Aufschwung ist neben höheren Preisen eine wachsende Produktion, was durch günstige Witterungsbedingungen ermöglicht wurde. „Australien profitiert das dritte Jahr in Folge von hohen Niederschlagsmengen, und das zeigt sich in den Zahlen", erläuterte ABRAES-Geschäftsführer Dr. Jared Greenville. Dafür habe des Wetterphänomen La Niña gesorgt, das allerdings auch für Überschwemmungen und Schäden in Ostaustralien verantwortlich gewesen sei. Da sich dieses jedoch seinem Ende entgegen neige, müsse wieder mit trockeneren Bedingungen gerechnet werden.

„Wir erwarten, dass die Produktion 2023/24 wieder niedriger ausfallen und die Preise nachgeben werden“, so Greenville. ABRAES rechnet im kommenden Wirtschaftsjahr 2023/24 mit einem Rückgang des landwirtschaftlichen Produktionswertes um fast 10 % auf 51,5 Mrd. Euro, was aber immer noch das dritthöchste Niveau in der Geschichte des Landes wäre. Bei den Exporterlösen wird sogar ein Minus von 15 % auf 40,4 Mrd. Euro prognostiziert. „Wir gehen davon aus, dass die internationalen Rohstoffpreise angesichts des zunehmenden Wettbewerbs auf den Weltmärkten wieder sinken werden“, so Greenville.

Im laufenden Wirtschaftsjahr trägt der Bereich Pflanzenbau wesentlich zum Boom in Australiens Agrarsektor bei. Die Wintergetreideernte wurde mit einem Rekordergebnis von vorläufig 67,3 Mio. t abgeschlossen; das waren gut 4 Mio. t mehr als 2021/22. Der Produktionswert pflanzlicher Erzeugnisse dürfte im Vorjahresvergleich um 4,5 % auf 34,3 Mrd. Euro steigen, die Exporterlöse um 22 % auf 30,5 Mrd. Euro. Bei den tierischen Erzeugnissen wird dagegen der Produktionswert mit voraussichtlich 22,6 Mrd. Euro „nur“ auf dem Rekordniveau des Vorjahres liegen. Bei den Ausfuhreinnahmen für Tiere, Fleisch, Milchprodukte oder Wolle wird gegenüber 2021/22 preisbedingt ein moderater Rückgang von 2 % auf 16,8 Mrd. Euro erwartet. 
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Beihilferahmen zum Ukraine-Krieg: Verlängerung bis Jahresende

 Kleinere Getreideernte in Russland erwartet

 Ukraine darf auf Verlängerung des Agrarabkommens hoffen

 Bund und Länder besiegeln Verkaufsstopp ostdeutscher Agrarflächen

 Nach langem Streit: China beendet Zölle auf australischen Wein

  Kommentierte Artikel

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein