Die amerikanische Maisernte wird nach der ersten offiziellen Ernteschätzung etwa 384 Millionen Tonnen erreichen - Deutlich über Vorjahresniveau - Die US-Sojabohnenproduktion soll indes mit 114,5 Millionen Tonnen etwas kleiner ausfallen - Wenig Bewegung an den Börsen nach der Veröffentlichung. (c) proplanta
Die vorgelegte Erntezahl für Mais entspricht praktisch der mittleren Erwartung der Marktanalysten; die für Sojabohnen liegt etwas darunter, aber noch in der Bandbreite.
Gemäß den für 2023 ersten offiziellen Schätzungen des Washingtoner Agrarressorts wird die diesjährige US-Maisernte deutlich größer ausfallen als 2022, das Sojabohnenaufkommen indes etwas kleiner. Die Schätzung für die Weizenproduktion wurde gegenüber Juli leicht gesenkt.
Für Mais rechnet das USDA mit einem Rekordaufkommen von 383,8 Mio t; das wären 35,1 Mio t oder ein Zehntel mehr als im Vorjahr eingebracht wurde. In der Juli-Prognose waren die Washingtoner Fachleute allerdings noch von 389 Mio t Mais ausgegangen.
Auch die Sojabohnenernte wird schlechter ausfallen als im Juli vorausgesagt. Hier wird mit 114,45 Mio t gerechnet, was im Vergleich zu 2022 eine Abnahme um knapp 2 Mio t bedeuten würde. Das Spitzenergebnis von 121,5 Mio t im Jahr 2021 wird damit klar verfehlt. Die Weizenerzeugung veranschlagt das USDA jetzt auf 47,2 Mio t und damit gut 100.000 t niedriger als im Juli. Das Vorjahresergebnis wird demnach aber noch um 2,3 Mio t übertroffen.
Dezember-Mais bei 5 Dollar pro Scheffel
An den Warenterminbörsen tat sich nach der Veröffentlichung der Schätzungen wenig bis gar nichts. Dezember-Mais wurde am Freitag gegen 18.50 Uhr hiesiger Zeit in Chicago für 4,99 $/bu (179 Euro/t) gehandelt, um 0,6 % höher als am Tag zuvor.
An der Matif, der europäischen Leitbörse, kostete November-Mais um 18.30 Uhr zum Börsenschluss 223 Euro/t, was eine Verbilligung von gut 1 % gegenüber dem Vortag bedeutete. Der letzte Kurs für den Dezember-Weizen entsprach in Paris mit 248,50 Euro/t praktisch dem Schlusskurs von Donnerstag. Auch in Chicago bewegte sich die Notierung für das Nahrungsgetreide kaum; dort kostete der Dezember-Weizen am Freitag gegen 19 Uhr 6,60 $/bu (221 Euro/t).
Hoch und Herab beim Raps vor dem Bericht
Für den Sojabohnenkontrakt mit Fälligkeit im November wurden in der US-Metropole knapp eine Stunde nach Veröffentlichung des USDA-Berichts 13,21 $/bu (442 Euro/t) angelegt; das war nur marginal mehr als zum Schluss des Vortags.
Auch bei den in Paris gehandelten Rapsfutures tat sich zumindest unter dem Strich wenig: Der Novemberkontrakt kostete am Freitag zum Handelsschluss um 18.30 Uhr glatt 457 Euro/t, womit der vortägige Abrechnungskurs um 4 Euro/t oder knapp 1 % unterboten wurde. Allerdings war die schwarze Ölfrucht am Berichtstag in Paris zwischenzeitlich deutlich teurer gehandelt worden, nämlich in der Spitze für 467,50 Euro/t.