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14.06.2017 | 02:28 | Weltbauerntag 

Landwirte brauchen stärkere Marktposition

Helsinki -„Bauern und ihre Genossenschaften sind innerhalb der Wertschöpfungskette in vielen Ländern in einer schwierigen Position.

Weltbauerntag
(c) proplanta
Wir müssen mit der Konzentration in den vor- und nachgelagerten Bereichen, insbesondere im Lebensmittelhandel, umgehen. Doch verfügen wir über einige Instrumente, um unsere Situation zu verbessern.“ Dies hob der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf dem Weltbauerntag im finnischen Helsinki hervor.

„Das Kartell- und Wettbewerbsrecht kann und muss hier unterstützen“, so der Hinweis des Bauernpräsidenten auf die Erfahrungen in Deutschland. Ein weiterer Faktor sei die asymmetrische Marktinformation. „Landwirte in Deutschland, aber auch in den Entwicklungsländern benötigen eine größere Markttransparenz. Dazu gehören der Zugang zu Preisinformationen von allen Stufen der Wertschöpfungskette sowie leistungsfähige Preisauskunftssysteme, die über das Smartphone abgerufen werden können“, forderte Rukwied auf der Podiumsdiskussion des Weltbauerntages zum Thema „Stärkung der Position der Landwirte in der Handels- und Wertschöpfungskette“.

Die Etablierung von Wertschöpfung und Marken in Genossenschaften sowie Systeme zur Honorierung der Landwirte für höhere Standards wie bei der „Initiative Tierwohl“ seien ebenfalls erfolgversprechend. Unzweifelhaft gebe es Handlungsbedarf zur Stärkung der Position der Landwirte in der Lebensmittelkette. „Wir brauchen politische Initiativen für eine europäische Gesetzgebung gegen unfaire Handelspraktiken und für mehr Markttransparenz und Preisinformationen“, forderte Rukwied.

Zu den Maßnahmen zur Verbesserung der Marktposition gehöre aber vor allem, das Angebot in Erzeugergemeinschaften und Genossenschaften zu bündeln. „Dies ist bisher ein Erfolgsmodell in Deutschland, deren besonderer Status im Wettbewerbsrecht unbedingt erforderlich ist“, unterstrich Rukwied.

Hauptaufgabe der Erzeugergemeinschaften und Genossenschaften in Entwicklungsländern sei es, Zugang zu neuen Märkten zu ermöglichen. Die Unabhängigkeit der Landwirte sei eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren der Genossenschaften: Regierungen und staatliche Stellen in den Entwicklungsländern dürften nicht in die geschäftlichen Angelegenheiten der Genossenschaften oder anderer Marktorganisationen eingreifen. Durch die Andreas-Hermes-Akademie unterstütze der DBV die Gründung von unabhängigen Organisationen der Landwirte in Entwicklungsländern und die Förderung zur wirtschaftlichen und politischen Stärkung der Landwirtschaft vor Ort.
dbv
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