Dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV),
Joachim Rukwied, gegenüber EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger in Brüssel. Auch für die Bürger der EU sei diese
Agrarpolitik von großem Nutzen: Mit 32 Cent pro Bürger und Tag würden gesunde
Nahrungsmittel, hohe Standards in der
Lebensmittelsicherheit, im Umwelt- und Tierschutz sowie intakte, vielfältige Kulturlandschaften und ländliche Räume ermöglicht, betonte Rukwied. Laut einer Eurobarometer-Umfrage spreche sich eine überwältigende Mehrheit der EU-Bürger dafür aus, die Ausgaben für die
EU-Agrarpolitik nicht abzusenken.
Die scheinbare Agrarlastigkeit des EU-Haushaltes hat für den
DBV seine guten Gründe: Die EU-Agrarpolitik ist nach wie vor der einzige Politikbereich der EU, der voll gemeinschaftlich finanziert wird. Insgesamt machen die Ausgaben für die
GAP weniger als 1 Prozent der öffentlichen Gesamtausgaben in der EU aus.
Der Anteil der 1. Säule am Gesamtbudget der EU sinkt kontinuierlich und beträgt in der laufenden Haushaltsperiode 28 Prozent, im Jahr 2020 sogar nur noch 26 Prozent.
Die Direktzahlungen der 1. Säule sind nach Ansicht des DBV aber eine unabdingbare Einkommensstützung und zudem ein effizientes und relativ einfach umsetzbares System der Risikoabsicherung für die europäische Landwirtschaft.
Aufgrund neuer Herausforderungen wie im
Klimaschutz, beim Wassermanagement, zur Verbesserung der
Biodiversität und der
Tierhaltung sowie zur Innovationsförderung und digitalen Entwicklung muss auch die 2. Säule der EU-Agrarpolitik weiterhin finanziell gut ausgestattet bleiben.