Griechenland sei wegen der Besetzung wichtiger Verkehrsknoten gewissermaßen dreigeteilt, berichten griechische Medien. Auch manche Steuerbehörden werden von den Landwirten belagert. Die Bauern blockierten unter anderem die Nationalstraßen von Athen in Richtung Süden und Norden. Bis mindestens Samstag solle der Protest andauern, berichtet der Fernsehsender Skai; solange ist Ministerpräsident Alexis Tsipras beim EU-Flüchtlingsgipfel in Brüssel, danach könnte es zu einem Treffen der Landwirte mit dem Regierungschef kommen.
Die Blockaden machen der Wirtschaft des Landes zunehmend zu schaffen. «Manche ausländischen Abnehmer griechischer
Agrarprodukte sind bereits abgesprungen, weil sie Angst haben, ihre Bestellungen nicht zu erhalten», sagte ein Unternehmer der Deutschen Presse-Agentur. Schätzungen zufolge liegt der wirtschaftliche Schaden durch Transportausfälle bei mindestens 30 Millionen Euro täglich.
Die Landwirte wehren sich wie viele andere Berufsgruppen gegen die geplante Rentenreform und Steuererhöhungen. Unter anderem sollen ihre Rentenbeiträge von 7 auf 20 Prozent erhöht werden; ihre Einkommenssteuer soll von 13 auf 26 Prozent steigen. Die Reformen sind notwendig, damit das Rentensystem nicht kollabiert. Außerdem sind sie Voraussetzung für weitere internationale Finanzhilfen für das pleitebedrohte Land.