Bis zu zehn Prozent könnten Lebensmittel innerhalb von drei Jahren nach Einschätzung von Experten teurer werden, berichtete die «Bild»-Zeitung am Montag.
In diesem Jahr hat es im Handel schon zahlreiche Preiserhöhungen beispielsweise bei Kaffee und Zucker gegeben. Nach einer Auswertung der «Lebensmittel Zeitung» ist bei mehreren Lebensmittelhändlern in diesem Jahr bereits etwa Viertel des Sortiments teurer geworden.
«Über die nächsten drei Jahre ist ein Anstieg der
Lebensmittelpreise um bis zu zehn Prozent möglich», sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, Jürgen Abraham, der «Bild»-Zeitung. Auch der Schweizer Inflationsexperte Hans Wolfgang Brachinger habe diese Größenordnung für realistisch erklärt, heißt es in dem Medienbericht weiter.
«Zweistellige Preiserhöhungen drohen Normalfall zu werden. Die
Globalisierung wird zu einem verschärften Verteilungskampf um Lebensmittel führen», sagte Brachinger der «Bild»-Zeitung. Er verwies auf eine Verknappung des Nahrungsmittelangebots infolge von Naturkatastrophen wie Dürre. Andererseits werde die Nachfrage aus zunehmend wohlhabenden Ländern wie Indien und China steigen.
Ähnlich begründete die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie ihre Prognose. Dies sei keine Ankündigung von Preiserhöhungen, betonte eine Sprecherin. Vielmehr wolle man die Effekte verdeutlichen, die sich aus dem Wachstum der Weltbevölkerung und den begrenzten Anbauflächen für
Agrarprodukte ergeben würden.
Die derzeitige durchschnittliche Verteuerung von Nahrungsmitteln von 2,5 Prozent werde durch die nach der Ehec-Krise nach wie vor niedrigen Preise für Gemüse gedrückt, erklärte Brachinger. Andere Statistiker verwiesen im September beim Rückgang einiger Preise in der Rubrik Obst und Gemüse gegenüber August auf Saisoneffekte. (dpa)