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25.02.2010 | 01:40 | Gentechnik  

Rund 14 Millionen Landwirte nutzen Gen-Pflanzen

Peking/Hamburg - Weltweit bauen etwa 14 Millionen Landwirte gentechnisch veränderte Pflanzen an.

Genmais
(c) proplanta
Sie nutzten 2009 dafür 134 Millionen Hektar Boden und damit knapp die vierfache Fläche Deutschlands. Das geht aus dem Jahresbericht des internationalen Biotechnik-Verbands ISAAA hervor, der in Peking vorgestellt wurde. Damit hat sich im Vergleich zu 2008 die Fläche um sieben Prozent vergrößert, die Zahl der Landwirte um fünf Prozent. Besonders bemerkenswert sei, dass 90 Prozent der Landwirte Kleinbauern in Entwicklungsländern waren, berichtete das Internet-Portal transgen.de am Mittwoch.

Auf Rang 1 der Länderliste stehen weiterhin mit weitem Abstand die USA mit 64,0 Millionen Hektar kommerzieller Anbaufläche für Gen- Pflanzen. Es folgen Brasilien (21,4 Millionen Hektar), Argentinien (21,3), Indien (8,4), Kanada (8,2) und China (3,7). In Deutschland wurden nach dem Anbau-Verbot des Gen-Maises Mon 810 im Jahr 2009 keine Gen-Pflanze mehr zu kommerziellen Zwecken gepflanzt. Die weltweit bedeutendsten gentechnisch veränderten Pflanzen sind Soja, Mais, Baumwolle und Raps.

Brasilien haben mit einem Sprung von 15,8 auf 21,4 Millionen Hektar die Anbaufläche am meisten ausgebaut. Der ISAAA-Bericht hebt jedoch vor allem China hervor, das den Anbau von gentechnisch verändertem Bt-Reis, der gegen Schädlinge resistent ist, und Phytase- Mais für Feldversuche erlaubt habe. Bt-Reis könne den Einsatz von Insektiziden um 80 Prozent verringern und den Ertrag steigern. Phytase-Mais soll besser von Nutztieren verwertet werden als gewöhnlicher Mais. Phosphor werde leichter freigesetzt und beschleunige das Wachstum der Tiere. Reis sei die weltweit bedeutendste Nahrungspflanze für Menschen, Mais die wichtigste Nutzpflanze für Tierfutter. Die beiden Gen-Pflanzen müssten allerdings vor der Vermarktung nun noch zwei bis drei Jahre getestet werden.

ISAAA steht für International Service for the Acquisition of Agri- Biotech Applications. Der Verband wird unter anderem von UN- Organisationen wie der UNESCO und von Agrarkonzernen wie Monsanto finanziert. Die Umweltorganisation Greenpeace bezeichnete die ISAAA-Zahlen als «irreführend». So sei etwa die Anbaufläche für Gen-Mais in der Europäischen Union im vergangenen Jahr um rund 10 Prozent zurückgegangen. «Trotz massivster Bemühungen der Gentechnik-Industrie sind weltweit über 90 Prozent der Ackerflächen gentechnikfrei, 99 Prozent aller Bauern arbeiten ohne Gentechnik», sagte Greenpeace- Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter. 85 Prozent der Gen-Pflanzen würden in nur vier Ländern angebaut.

In Spanien, Tschechien, der Slowakei und Rumänien sei der Anbau von Gen-Pflanzen auf dem Rückzug, da höhere Saatgut-Preise, ein unsicherer Absatz der Ernte und Probleme bei der Trennung von konventionellen Pflanzen und Gen-Pflanzen den Anbau unattraktiv machen. (dpa)
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