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25.02.2010 | 09:49 | Landwirtschaft & Artenschutz 

Biodiversität - auch auf dem Teller: Jahr der biologischen Vielfalt 2010

Bonn - Tagtäglich sterben weltweit etwa 150 Tier- und Pflanzenarten aus.

Biodiversität - auch auf dem Teller: Jahr der biologischen Vielfalt 2010
Der Grund für diese biologische Verarmung ist fast immer der Mensch. Um auf den immer dringender werdenden Schutz der bedrohten Tier- und Pflanzenarten aufmerksam zu machen, haben die Vereinten Nationen das Jahr 2010 zum Jahr der biologischen Vielfalt (Biodiversität) erklärt. Dabei wird oft der Anschein erweckt, es handele sich alleine um den Schutz von seltenen "Rote-Liste-Arten". Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn es ist in hohem Maße auch die Vielfalt unserer Nutzpflanzen, die zunehmend verarmt. Zahlreiche regionale Getreide-, Gemüse- und Obstsorten gerieten innerhalb des letzten Jahrhunderts immer mehr ins Abseits.

Die Welternährungsorganisation FAO schätzt, dass seit Anfang des 20. Jahrhunderts weltweit etwa 75 Prozent der landwirtschaftlichen Vielfalt verloren gegangen ist. Gründe dafür sind unter anderem die zunehmende Züchtung von Hybridsorten, die fortschreitende Monopolisierung auf dem Saatgutmarkt, neue Anbaumethoden sowie die Anforderungen durch industrielle Verarbeitung vieler Produkte. Darüber hinaus bedrohen auch gesellschaftliche Veränderungen die Vielfalt: So sind immer weniger Menschen in der Landwirtschaft oder im Gartenbau tätig und auch die Selbstversorgung über den Hausgarten, wie sie noch vor einem halben Jahrhundert bei uns üblich war, ist kaum noch relevant. Auf den Obst- und Gemüsemärkten behaupten sich heute nur noch besonders ertragreiche Sorten mit guten Anbau-, Transport- und Lagereigenschaften.

Leider sind das nur selten auch diejenigen Sorten mit den besten Geschmackseigenschaften. Von der immensen Vielfalt, die früher einmal auf unseren Beeten und Äckern wuchs, ist nur noch ein kleiner Rest für das Gemüseregal übrig geblieben. Dabei sind nicht nur besondere Geschmacksnuancen von unseren Tellern verschwunden, sondern auch viele Formen und Farben. Mit wenigen Ausnahmen sind die meisten alten Land- und Regionalsorten aus dem Anbau verschwunden und wären heute wahrscheinlich kaum mehr existent, wenn nicht kleine Gruppen engagierter Ehrenamtlicher diese Sorten weiter gesammelt und erhalten hätten. Diesem Engagement, das mittlerweile auch staatliche Unterstützung gefunden hat, ist es zu verdanken, dass die Biodiversität auch auf unsere Teller zurückkehrt. (aid)
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