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26.12.2015 | 07:46 | Welthandel 
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Bayerischer Bauernpräsident sieht keinen Grund zur Eile bei TTIP

München - Der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Verhandlungen über das transatlantische Freihandelsabkommen.

Freihandel zwischen USA und Europa
(c) proplanta
«Es gibt Stimmen, die meinen es wird 2016 abgeschlossen. Ich erachte es aber für sehr wichtig, dass bei diesen Verhandlungen Qualität vor Geschwindigkeit gehen muss», sagte Heidl.

Wichtiger als ein rasches Ergebnis sei, dass die hohen europäischen Standards bei Lebensmittelsicherheit sowie im Tier- und Umweltschutz nicht unterlaufen werden.

In der EU umfassen Vorgaben den gesamten Erzeugungsprozess, in den USA werde hingegen nur die Produktqualität betrachtet. Etwa dürften in den USA Hormone zur Wachstumsbeschleunigung in der Tierhaltung eingesetzt werden. In der EU sei das seit vielen Jahren verboten.

Die bayerische Landwirtschaft genüge hier höchsten Ansprüchen, die verteidigt werden müssten. «Hier geht es neben einer eventuellen Wettbewerbsverzerrung vor allem auch um den Verbraucherschutz.»

Der Bauernverband fordert unter anderem, dass zum Schutz der bayerischen Bauern und der Verbraucher Milch- und Fleischprodukte, die in den USA mit Hormoneinsatz erzeugt wurden, nicht auf den EU-Markt gelangen dürfen. Außerdem müssen die bestehenden Zölle für sogenannte sensible Produkte wie Rindfleisch erhalten bleiben.

«Die Zölle bieten eine Art Qualitätsaußenschutz, den wir bei sensiblen Produkten unbedingt weiter brauchen.» Gerade wegen der hohen Qualität heimischer Produkte biete das Handelsabkommen aber auch Chancen für deren Export.
dpa/lby
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Kommentare 
Kutusow schrieb am 05.01.2016 18:51 Uhrzustimmen(113) widersprechen(154)
Irreführend ist für TTIP bereits die Bezeichnung Freihandelsabkommen, denn es geht hierbei nicht nur um Freihandel, sondern um die de facto völlige Entmachtung der Politik zugunsten großer Konzerne! Man beschäftige sich hier einmal mit den ratchet-Klauseln, die weitere Liberalisierungen und darüber hinaus vorsehen, dass bestehende Liberalisierungs- und Deregulierungsstandards nicht mehr rückgängig gemacht werden dürfen! Die vorgesehene Unkündbarkeit des Vertrages geht angesichts dieser Klauseln somit in den Bereich der Sittenwidrigkeit! Wenn man sich nun die im Artikel geschilderten Unterschiede zwischen der EU und den USA ansieht, so ist nur zu konstatieren, dass TTIP völig unrealistisch ist, weil diese unterschiedlichen Ansätze überhaupt nicht miteinander zu vereinbaren sind! Und im Übrigen besteht auch in der US-Landwirtschaft wenig Interesse an TTIP, weil auch dort nichts anderes als nur ein schärferer Wettbewerb befürchtet wird, der keinerlei Vorteile bringt! Man möge sich bei TTIP auf ein paar gemeinsame Standards in der Industrie einigen und ansonsten die Bürger mit TTIP verschonen! Niemand braucht TTIP in der geplanten Form!
agricola pro agricolas schrieb am 26.12.2015 09:35 Uhrzustimmen(126) widersprechen(118)
Im eigentlichen untersteht die Entscheidung über den weiteren Fortgang des Transatlantischen Freihandelsabkommens (TTIP) unanim der Vielzahl der Verbraucher innerhalb der EU: Will man überwiegend Billigprodukte abgreifen können und damit den eigenen Teller bedenkenlos füllen oder aber zieht man höchste Qualität einer solchen Quantität eindeutig vor!? - Dies ist somit keine einsame Entscheidung, die der BV oder sonstige politische Entscheidungsträger über die Köpfe der Verbraucher hinweg fällen können. Schon jetzt kommen die sehr hohen EU-Standards, Deutschland toppt hier noch bei weitem, der produzierten Lebensmittel in ihrer großen Vielfalt keinesfalls über insbesondere auch einen adäquaten Erzeugerpreis zum Ausdruck; eine unverzichtbare monetäre Wertschätzung, die man den deutschen/europäischen Bauern rigoros versagt!!! // TTIP bemüht den doch jedermann geläufigen Äpfel- u. Birnenvergleich. Wie konkurrenzfähig sind die europäischen bäuerlichen Strukturen denn gegenüber denen jenseits des Atlantiks!? Wir geben uns hier doch einer absoluten Lächerlichkeit preis, den Glauben vermitteln zu wollen, dass hier eine Parität der Verhältnisse angestrebt werden könne. Die deutschen/europäischen Bauern werden eindeutig die absolute LOSER-KARTE ziehen, OHNE jedwedes WENN u. ABER! - Wie FREI(!!!), tatsächlich FREI(!!!), handeln wir Bauern denn aktuell!!!? Wir unterstehen dem drangsalierenden Bürokratie-Moloch, der in einem zwischenzeitlich perfektioniert menschenverachtenden Bürokratiewahn die eigene Entscheidungsgewalt am jeweiligen Hoftor jäh enden lässt. Wie viele bayerische Bauern wurden pünktlich kurz vor Weihnachten mit einem „zuckersüßen“ Weihnachtspräsent bedacht; in einem SCHILDbürgerstreich erneut dem öffentlichen Bauern-Pranger ausgesetzt zu sein, nun allerdings pervertiert direkt an der eigenen Hauswand bzw. am Scheunen- oder Hoftor, auflagengewaltig mit der Vorgabe, für jeden interessierten Bürger gut einsehbar sein zu wollen. Die Zeiten, wo man gewisse Bevölkerungsgruppen stigmatisieren durfte, wähnte ich der Vergangenheit angehörig. Traurig also, dass man eine solche Brandmarkung als absolutes Tabuthema in einer freiheitlich modern aufgeklärten Demokratie innerhalb deutscher Grenzen NICHT VORAUSSETZEN darf. WER seitens des Verbandes ist/war sich der Tragweite selbiger Bürokratiewillkür bewusst und hat vor Unterzeichnung des Prämienantrages dahingehend aufgeklärt!? Die beitragszahlenden Bauernschäfchen wandelten doch wieder einmal vollkommen arglos in der berufsständischen Finsternis umher. // MARKTWIRTSCHAFT steht für die Freiheit der Märkte. Wann endlich hält diese Gesetzmäßigkeit Einzug auch in Reihen der Bauernschaft. Nach dem Deutschen Grundgesetz sowie der Europäischen Menschenrechtscharta sind die Bauern keineswegs Menschen 2. Klasse, werter Herr Heidl!!! Dann behandelt dieselben bitte auch entsprechend!!! Lebensmittel- bzw. NON-FOOD-PRODUKTIONEN unterstehen sodann keiner ausschließlich staatlichen Entscheidungsgewalt. PUNKT! - Ein gesegnetes Weihnachtsfest noch wünscht Ihr kleines Bäuerlein.
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