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29.06.2009 | 11:33 | Marktbericht 

EU-Weizenexporte in Drittländer gehen konstant weiter

Wien - Europäische Händler kommen derzeit mit ihren Weizenexporten in Drittländern zum Zug.

Weizenernte
(c) proplanta
Die Hauptabnehmer sind die nordafrikanischen Staaten sowie nach wie vor der Nahe und Mittlere Osten. Die EU-Kommission berichtete am Donnerstag im Verwaltungsausschuss in Brüssel von einem Geschäft über 150.000 t Weizen für Algerien. Händler aus der EU und vor allem aus Frankreich sollen daran beteiligt sein. Nach Auskunft der Kommission hat Algerien zwischen USD 225,- und 226,- pro t cif für den Weizen gezahlt.Der Irak soll wiederum 150.000 t Weizen in Australien und 100.000 t Weizen in den USA gekauft haben. Einen Preis für das Irakgeschäft nannte die Kommission nicht. Israel habe eine Ausschreibung für den Kauf von 35.000 t Futterweizen und von 15.000 t Futtergerste eröffnet, heißt es weiters. 


EU-Ausfuhrlizenzen für 790.000 t Weizen beantragt 

Zwischen dem 10.06. und dem 23.06. wurden bei der Kommission Ausfuhrlizenzen für 790.000 t Weizen in der EU-27 beantragt, davon rund 300.000 t in Frankreich, 286.000 t in Deutschland und 63.000 t in den Niederlanden. Die Kommission berichtete außerdem, in Australien liege die Weizenernte mit 22,6 Mio. t um 5,6% über jener des Vorjahres. Dafür ging die Produktion dieser Getreideart in Argentinien um 35% gegenüber dem Vorjahr zurück. 

Die Weizenpreise an den US-Börsen fielen in den vergangenen beiden Wochen. Der soft red winter notierte gestern bei nur noch USD 203,13 pro t fob Golf, im Vergleich zu USD 212,30 pro t am 11.06. Der hard red winter verbilligte sich in diesem Zeitraum von USD 269,74 pro t fob Golf auf nur noch USD 250,79 pro t. 


Auch Ägypten deckt sich nun in Frankreich ein 

Zuletzt war noch zu erfahren, dass Ägypten 60.000 t Weizen aus Frankreich für USD 191,44 pro t fob gekauft hat. Dies ist auch insofern bemerkenswert, weil sich Ägypten bisher vor allem in Russland eingedeckt hat. Dort ist es allerdings zu Qualitätsproblemen gekommen. 


2008/09 rekordverdächtige Getreideexporte 

Wie der Verwaltungsausschuss gestern ferner berichtete, wurden aus der EU im Wirtschaftsjahr 2008/09 insgesamt 30,1 Mio. t Getreide ausgeführt. 23,4 Mio. t davon waren Weizen. Eine solche Menge wurde seit dem Beginn der 90er-Jahre nicht mehr exportiert, als die EU noch unter politikbedingten Getreideüberschüssen litt. Im Vorjahr 2007/08 war es mit einer Ausfuhr von 15,5 Mio. t Getreide gerade einmal die Hälfte der diesjährigen Menge. Da die Einfuhren heuer deutlich zurückgegangen sind, hat sich die EU vom Nettoimporteur von 10 Mio. t im Vorjahr zum Nettoexporteur von 19 Mio. t Getreide entwickelt. 


Interventionsbestände umfassen 1,6 Mio. t Getreide 

Die Interventionsbestände summieren sich am Ende des Wirtschaftsjahres 2008/09 auf rund 1,6 Mio. t Getreide. Von dieser Menge würden 336.000 t noch auf ihre Tauglichkeit für die Lagerhaltung geprüft, berichtete die EU-Kommission. Die Bestände setzen sich demnach aus 926.000 t Gerste, 594.000 t Mais und 92.000 t Weizen zusammen. Mit Abstand größter Nutzer der Intervention ist Ungarn, gefolgt von Finnland, Tschechien, der Slowakischen Republik und Deutschland. In Frankreich wurde kein Getreide interveniert. Der kommende Verwaltungsausschuss für Getreide und Zucker findet schon am kommenden Donnerstag in Brüssel statt. 


Um 5 % geringere Weizenernte 2009/10 erwartet 

Unterdessen hat der Internationale Getreiderat (IGC) seine Weizenernte-Prognose über 652 Mio. t in seinem monatlich erscheinenden Bericht am Donnerstag bekräftigt. Demnach dürfte die Produktion dieser Kultur gegenüber dem Rekordergebnis im Wirtschaftsjahr 2008/09 um 5% abnehmen. Die Erwartung für die Gesamtgetreideernte wurde wiederum - teilweise wegen Dürreereignissen in Europa und Argentinien - gegenüber dem Vormonat um 6 Mio. t auf 1,715 Mrd. t gesenkt. Mitverantwortlich für diese leichte Abnahme ist die weltweite Maiserzeugung, da die Prognose für 2009/10 um 3 Mio. t auf 768 Mio. t hinuntergeschraubt wurde, was im Jahresvergleich eine Abnahme um 1,8% bedeuten würde.


Quelle: Lebensministerium Österreich
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