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10.03.2010 | 18:30 | Jungunternehmer  

Mit Selbstvertrauen zum Erfolg

Zürich - Jungunternehmer lernen an der ETH, wie sie sich selbstständig machen können.

Mit Selbstvertrauen zum Erfolg
Die Firma Business Tools bietet hierzu das Programm «Lust auf eine eigene Firma» an, das jetzt sein 15-Jahr-Jubiläum feierte. Die Bilanz: 18.000 Kursteilnehmer und viele individuelle Erfolgsgeschichten. Vom Programm «Lust auf eine eigene Firma» hörte Reto Frei durch seine Teilnahme an einem ETH-Wettbewerb für den besten Businessplan. Der damals 23-Jährige studierte Betriebs- und Produktionswissenschaften an der ETH und hatte mit seinen beiden Brüdern eine Geschäftsidee. «Wir sind Vegetarier, und uns fehlte ein normales Restaurant mit gutem Essen», sagte Frei. So entstand die Vision eines vegetarischen Fastfood-Restaurants auf Gourmet-Niveau.

Die ETH-Kurse hätten ihm geholfen, die Idee weiterzuentwickeln. Die Referate der Kursleiter, alles erfahrene Unternehmer, seien inspirierend gewesen: «Sie gaben mir Mut, dieses Wagnis einzugehen.» Heute, zwölf Jahre später, führen die drei Brüder Frei die beliebten «Tibits»-Restaurants. Vier davon stehen in der Schweiz, eines in London.


Überzeugend kommunizieren

1995 gründete die Biochemikerin und Buchautorin Verena Steiner an der ETH das Programm «Lust auf eine eigene Firma». Um es noch authentischer zu machen, übergab Steiner das Programm nach fünf Jahren dem eigens dafür gegründeten ETH-spin-off Business Tools unter der Leitung von Ruth Imholz. Seither führt die 36-jährige Betriebswirtin das dreiköpfige Unternehmen an der Binzstrasse in Zürich.

Ihre Begeisterung hat noch kein bisschen nachgelassen. «Die geballte Schöpfungskraft live zu spüren, ist einfach fantastisch», schwärmte Imholz. Sie weiss genau, was die Kursteilnehmenden erwartet, denn mit Business Tools hat sie den ganzen Prozess einer Firmengründung selbst durchgemacht. Auch sie sei unter anderem vor dem Problem gestanden, wie sie mit wenig Geld gutes Marketing für ihre Firma machen könne.

Der Weg in die Selbstständigkeit ist risikoreich - nur die Hälfte aller Jungunternehmen in der Schweiz überstehen die ersten fünf Jahre nach ihrer Gründung. Für den Erfolg brauche es auf jeden Fall Durchhaltevermögen, eine kreative Idee und genügend Kapital, sagte Imholz. Enorm wichtig sei aber auch das Selbstvertrauen, weil man selten oder nie das Produkt, sondern vielmehr sich selbst verkaufen müsse. «Wer vor Begeisterung sprüht, der kann mir mitten im Sommer eine Socke verkaufen, die sich bei jedem Schritt aufheizt», glaubt Imholz.

Und genau hier setzt Business Tools an. Die Kursteilnehmenden lernen nicht nur, wie sie die richtigen Mitarbeiter finden oder im Internet Werbung machen, sondern auch, wie sie ihre Ideen so kommunizieren, dass sie überzeugen.


Fehler machen

Harry Holzheu ist Kommunikationsspezialist und einer der rund 50 Dozenten von Business Tools. Seit Beginn des Kurses 1995 stärkt er das Selbstvertrauen der Jungunternehmer. Für die Gäste des 15-Jahr-Jubiläums an der ETH hielt Holzheu, der in mehreren hundert Unternehmen Coachings durchgeführt hat, eine 40-minütige Probelektion. Er erzählte bunt zusammengewürfelte Geschichten von Menschen, die ihm wegen ihrer Fähigkeit, sich selbst zu akzeptieren, bis heute nicht mehr aus dem Kopf gingen. Als Redner solle man auf keinen Fall rhetorische Perfektion anstreben, sagte er. «Es macht Sie gleich viel sympathischer, wenn Sie zwischendurch Fehler machen.»

Die Hälfte der Kursteilnehmenden bei «Lust auf eine eigene Firma» kommt aus der ETH, die meisten davon aus dem Departement Management, Technology and Economics. ETH-Rektorin Heidi Wunderli-Allenspach bedankte sich am Jubiläumsanlass für die erfreuliche Zusammenarbeit mit der Firma Business Tools. Das Programm leiste einen wichtigen Beitrag für den Aufbau von unternehmerischem Denken und fördere systematisch alle Fähigkeiten, die es für eine Firmengründung brauche. Wunderli-Allenspach konnte mit Stolz darauf hinweisen, dass ETH-spin-offs länger bestehen und mehr Stellen schaffen als andere Jungunternehmen in der Schweiz.


Quelle: ETH Life - Das Online-Magazin der ETH Zürich / Kathrin Schaffner / 05.03.2010
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