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07.11.2023 | 00:01 | Neues Interesse 

Stallgeruch gefragt - Mehr Interesse an Landwirtschaftsberufen

Teltow - In Brandenburg wollen wieder mehr junge Menschen einen Beruf in der Landwirtschaft erlernen.

Landwirtschaftsberufe
Brandenburger Landwirte sorgen sich seit Jahren um den Nachwuchs. Nun gibt es gute Nachrichten: Mehr junge Menschen wollen sich in der Land- und Tierwirtschaft ausbilden lassen. Ist das die Trendwende? (c) proplanta
Im Ausbildungsjahr 2023/2024 begannen 278 Azubis ihre Lehre - 52 Auszubildende mehr als im Vorjahr, wie der Landesbauernverband am Montag mitteilte. Vor allen Berufsausbildungen zum Landwirt und zur Tierwirtin seien gefragt. Der Landesbauernverband sieht einen Grund für das gestiegene Interesse an den Ausbildungsberufen auch in der gestiegenen Qualität bei der Tierhaltung.

So wurden etwa in der Tierwirtschaft nach 23 Ausbildungsverträgen im vergangenen Jahr im Jahr 2023 wieder 38 Azubi-Stellen besetzt. 31 Berufsanwärterinnen und -anwärter wollen sich im Bereich Rinderhaltung ausbilden lassen - ein Plus von elf Lehrstellen.

«Tierwohl wird in der Brandenburger Rinderhaltung großgeschrieben. Das hat sich auch beim Berufsnachwuchs herumgesprochen. Dank der Investitionsbereitschaft vieler Betriebe in den vergangenen Jahren werden Milch- und Fleischrinder in licht- und luftdurchfluteten Ställen mit viel Platz fürs Tier gehalten», sagte der Vizepräsident des Verbandes, Heiko Terno, der dpa.

Ihm zufolge spielt auch die Modernisierung in den Betrieben eine Rolle. «Mit dem digitalen Herdenmanagement überwachen wir Gesundheit und Wohl unserer Kühe», erklärte der Landwirt. Aber auch der abwechslungsreiche Beruf mit verschiedenen Arbeitsfeldern sieht der Verband als Grund für den Zuwachs. So haben auch die Bereiche Schäferei mit vier Azubis und Imkerei mit zwei Auszubildenden Nachwuchs.

Häufiger entschieden sich junge Menschen aus dem eigenen Dorf für eine Ausbildung zum Landwirt oder zur Landwirtin, so die Einschätzung des Bildungsbeauftragten des Verbandes. Azubis würden unter anderem beim Führerscheinerwerb unterstützt, Ausbildungsbetriebe lägen oft in Wohnortnähe, sagte Terno.

In der Schweinehaltung bleibt die Situation dagegen prekär. Bereits das zweite Jahr in Folge wurden nach Verbandsangaben keine neuen Ausbildungsverträge für die Arbeit in Ferkelaufzucht und Schweinemast abgeschlossen. Schweinehaltung habe derzeit weder gesellschaftlichen noch politischen Rückhalt, machte der Vizepräsident klar. «Wir können nur immer wieder an die politischen Entscheidungsträger appellieren, den rapiden Abbau der Schweinehaltung in Brandenburg aufzuhalten, die wenigen noch übrig gebliebenen Betriebe zukunftsfest zu machen und mit Nachdruck an einer Kommunikation zu arbeiten, die die Schweinehaltung wieder in ein besseres Licht rückt.»

In Brandenburg schrumpft die Schweinehaltung seit Jahren. 2022 unterschritt sie erstmals die Marke von 600.000 Tieren. Für den Rückgang gibt es nach Verbandsangaben mehrere Gründe. Insbesondere die Afrikanische Schweinepest (ASP) habe Betrieben zugesetzt.
dpa/bb
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