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05.11.2009 | 21:51 | Arbeit & Beruf 

Stress und Angst am Arbeitsplatz kosten Milliarden

London - Arbeitgeber müssen dem Stress und den Ängsten an ihren Arbeitsstätten mehr Aufmerksamkeit schenken.

Stress Arbeitsplatz
(c) proplanta
Das National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) erklärte, dass die Kosten berufsbedingter psychischer Erkrankungen sich auf rund 28 Mrd. Pfund belaufen. Das ist ein Viertel der gesamten Kosten in diesem Bereich.


Schlechte Manager größte Ursache

Schlechte Manager sind laut NICE die größte einzelne Ursache für diese Probleme. Einfache Maßnahmen wie positives Feedback, flexible Arbeitszeiten und zusätzliche Freizeit als Belohnung könnten die Auswirkungen um ein Drittel verringern. Zusätzlich sollen die Arbeitgeber in die Ausbildung von Managern und in Mentoring für die Mitarbeiter zur Unterstützung der Karriereplanung investieren, berichtet BBC.

Mehr als 13 Mio. Arbeitstage pro Jahr gehen verloren. Grund dafür sind berufsbedingter Stress, Ängste und Depressionen. Werden die Gehälter, die verlorene Produktivität und die notwendigen Vertretungen berücksichtigt, steigen die Kosten für die Arbeitgeber auf 28,3 Mrd. Pfund pro Jahr. Um die Arbeitgeber zu überzeugen, hat NICE einen Rechner entwickelt, der die möglichen Einsparungen durch mehr Unterstützung der Mitarbeiter sichtbar macht. Er zeigt, dass ein Unternehmen mit 1.000 Mitarbeitern pro Jahr 250.000 Pfund einsparen könnte.


Rückmeldungen nur bei Fehlern

Cary Cooper von der Lancaster University hat geholfen, die Empfehlungen zusammenzustellen. Der Psychologe betont, dass man die Bedeutung positiver Rückmeldungen für die Mitarbeiter nicht unterschätzen dürfe. Sie fehlten allerdings immer wieder. Rückmeldungen gebe es meist nur bei Fehlern - nicht bei guten Leistungen. Es gehe auch nicht nur darum, dass die Mitarbeiter sich frei nehmen könnten. Der sogenannte Presenteeism sei ein weiteres wirkliches Problem. Die Menschen kommen zwar zur Arbeit, bringen aber nur eine sehr verminderte Leistung. Das sei vor allem während einer Rezession schwerwiegend. Die Menschen hätten so viel Angst, dass sie arbeiten gehen, auch wenn sie dafür eigentlich nicht gesund genug sind.


Ein Viertel der Arbeitnehmer in keinem guten psychischen Zustand

Diese Einschätzung wird durch eine Umfrage des Chartered Institute of Personnel and Development unterstützt. Allein in Großbritannien beschreibt ein Viertel der Arbeitnehmer ihren psychischen Zustand als mittelmäßig bis schlecht. Trotzdem arbeiten fast alle weiter. Die NICE-Studie betont, dass Arbeit unter den richtigen Bedingungen sogar viel Gutes wie zum Beispiel Stabilität, Sinn, Freundschaften und Zerstreuung bringen kann. (pte)
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