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02.01.2011 | 04:04 | Eisschicht auf der Oder 

Eisbrecher sollen Hochwasser verhindern

Frankfurt (Oder) - Mit Eisbrechern wollen Deutschland und Polen ein neues Hochwasser an der Oder verhindern.

Hochwasser
In Brandenburg sollen zwei der Schiffe starten, in Polen drei, wie am Samstag die Hochwassermeldezentrale in Frankfurt (Oder) mitteilte. Sie setzen die Arbeit der sieben polnischen und drei deutschen Schiffe fort, die sich am Vortag durch das Oder-Eis gekämpft hatten. Dadurch konnten die Wasserstände am Pegel Widuchowa (Marienhofer Wehr) den Angaben zufolge um rund 40 und am Pegel Gartz (Uckermark) um rund 15 Zentimeter gesenkt werden. Generell sorgt Eis für steigende Werte, weil der Abfluss behindert ist.

So wurde am Pegel Hohensaaten-Finow (Märkisch-Oderland) am Freitag um 20.45 Uhr der Richtwert der Alarmstufe 4 erreicht, am Samstag war er sogar bei einem Stand von 6,67 Meter um 24 Zentimeter überschritten. Dennoch wurde die höchste Hochwasseralarmstufe bislang nicht ausgerufen.

Ein Grund dafür sind laut Behörde die unterschiedlichen Richtwerte für Gewässer mit beziehungsweise ohne Eis. Generell liegen die Grenzwerte für Flüsse mit Eis niedriger, weil eine besondere Gefahr besteht, bei zusammengeschobenes Treibeis den Abfluss des Wasser stark einengt. Dafür sehen die Experten derzeit wenig Gefahr: Oberhalb von Hohensaaten schwimme nur leichtes Treibeis auf der Oder und die Eisdecke der Warthe sei nach polnischen Angaben stabil.

Die Hochwassermeldezentrale empfahl dem Landkreis Märkisch- Oderland allerdings, die zweithöchste Hochwasseralarmstufe 3 auszurufen und sich auf die höchste Stufe 4 vorzubereiten. Die Alarmstufen reichen von 0 bis 4. Je höher die Stufe, desto mehr wird zur Sicherung getan.

Prognosen sind nach Angaben einer Behördensprecherin derzeit schwierig. Entscheidend ist die weitere Entwicklung des Wetters: Bleibt es mild, können die Eisbrecher mit ihrer Arbeit vorankommen. «Dann werden die Wasserstände an den Pegeln fallen, die von Eis beeinflusst sind», sagte sie. Setzt wieder verstärkt Frost ein, könnte sich die Situation zuspitzen.

Im Abschnitt zwischen Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) und Kienitz (Märkisch-Oderlander) erwarten die Experten am Wochenende nur leicht steigende Wasserstände. Am Pegel in Ratzdorf sollen sie zunehmend fallen, diese Entwicklung soll sich im Grenzoderabschnitt fortsetzen. (dpa)
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