Zwar sanken die Wasserstände in den bisherigen Überschwemmungsgebieten im Osten des Landes. Doch am Unterlauf der Donau machte der steigende Pegel Sorgen. In der Nähe der Städte Galati, Braila und Tulcea im Donaudelta drückt das Wasser gegen die Deiche, die Behörden schließen Überflutungen für die nächsten Tage nicht aus. In den bisherigen Überschwemmungebieten war weiter Regen angesagt. Unterdessen sagte die EU Rumänien Soforthilfen zu.
Das letzte Todesopfer, ein 26-jähriger Mann, war am Wochenende in der nordostrumänischen Region Suceava geborgen worden. Die Flut hatte ihn eine Woche zuvor samt seinem Auto mitgerissen. Zusätzliche
Überschwemmungen gab es am Samstagabend unter anderem in der siebenbürgischen Kleinstadt Sfantu Gheorghe, wo die Straßen nach einem knapp einstündigen Platzregen hüfthoch unter Wasser standen.
Dort war ein Bach blitzschnell angeschwollen, Wasser strömte zudem von den angrenzenden Berghängen in die Stadt. Vielfach beklagen Umweltschützer, dass in Rumäniens Bergen unkontrolliert Wälder abgeholzt werden, so dass dort Regenwasser und schmelzender Schnee nicht mehr zurückgehalten wird.
Während der Wasserstand am Oberlauf der Donau sank, näherte sich die
Flutwelle immer stärker ihrem Unterlauf. Im Raum Galati, Braila, Fetesti und Tulcea waren Katastrophenschützer dabei, Deiche mit Sandsäcken zu verstärken. Die Behörden wollten am Sonntag entscheiden, welche leere Fläche kontrolliert mit überschüssigem Donauwasser überflutet werden soll, um menschliche Behausungen vor den Flut zu retten. Man rechnet damit, dass die Gefahr dort noch mehrere Tage andauern werde.
Unterdessen sagte Brüssel Rumänien Soforthilfe zu. Belgien, Frankreich, Estland und Österreich boten vor allem Pumpen und Wasseraufbereitungsanlagen an. Am Montag werde die Hilfe aus Belgien und Österreich - unter anderem 21 Hochleistungspumpen und 8 Stromgeneratoren - in Rumänien eintreffen. Die Hilfsangebote aus Frankreich und Estland würden noch von den rumänischen Behörden geprüft. Eine Gesamt-Schadensbilanz des Hochwassers, das vor allem Ostrumänien überflutet hatte, lag zunächst nicht vor. (dpa)