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11.07.2011 | 08:12 | Starkregen und Hagel im Süden 

Unwetter peitschen Südwesten - Seenot auf Bodensee

Offenbach/Tübingen/Straubing/ Regensburg - Schwere Unwetter sind am Sonntag über Teilen von Baden-Württemberg niedergegangen.

Hagel
Es regnete und hagelte vor allem auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach mitteilte. Dort fielen teilweise bis zu 42 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Hagelkörner waren zwischen drei und vier Zentimeter groß. Das Unwetter richtete nach vorläufigen Angaben der Polizei nur kleine Sachschäden an, verletzt wurde niemand.

Wie die Polizei in Tübingen mitteilte, lag ein Schwerpunkt des Gewitters auch zwischen Ulm und Bodensee. Dort habe es zehn Seenotrufe von Schiffen gegeben. Sie mussten von der Wasserschutzpolizei in den Hafen von Langenargen begleitet werden. Bei Kressbronn und Langenargen wurden einige Bäume umgerissen. Verletzt wurde niemand. Die Bundesstraße 28 in Blaubeuren wurde wegen einer Schlammlawine kurzfristig gesperrt. In Schwendi wurden Lagerhallen überflutet. Die Feuerwehren waren im Einsatz.

Bei Rottenburg kam es am Nachmittag im Starkregen zu einem schweren Unfall mit einem Toten und zwei Schwerverletzten. Nach Darstellung der Polizei überholte ein 46 Jahre alter Mann auf der B 28a ein Fahrzeug mit einer dreiköpfigen Familie aus Stuttgart. Dabei kam der 46-Jährige ins Schleudern und stieß auf der Gegenfahrbahn mit einem Auto eines Ehepaars aus Horb zusammen. Die Frau wurde schwer verletzt, ihr Ehemann (beide 65) starb. Auch die 45 Jahre alte Beifahrerin des Unfallverursachers trug schwere Verletzungen davon.

In Bayern waren die Alpenregionen von der Schlechtwetterfront betroffen. Laut DWD müssen die Bayern in der Nacht zum Montag weiterhin mit Unwettern rechnen. Möglich sind diese auch in Thüringen, Sachsen und Brandenburg.

In Teilen Bayerns hat am Sonntagabend ein Unwetter gewütet - bei Polizei und Feuerwehr gingen Hunderte Notrufe ein. Besonders betroffen waren Franken, Niederbayern und Oberbayern: Hier gab es unzählige vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und überflutete Unterführungen, wie die Polizeipräsidien vor Ort mitteilten. Verletzt wurde aber niemand.

Allein bei der Einsatzzentrale Niederbayern in Straubing gingen knapp 200 Anrufe bei dem Sturm ein. Vor allem rund um Passau mussten die Rettungskräfte oft ausrücken. Auf der Autobahn 3 bei Pocking (Kreis Passau) habe es am späten Sonntagabend einen Unfall wegen Aquaplanings gegeben, teilte ein Sprecher der Polizei in Straubing mit. Verletzt wurde niemand. Bei Jandelsbrunn (Kreis Freyung-Grafenau) schlug der Blitz in eine Hochspannungsleitung ein und führte zu einem vorübergehenden Stromausfall in der Region.

In Oberfranken waren vor allem Forchheim und Ebermannstadt betroffen. Zahlreiche Straßenabschnitte waren dort nach Angaben der Polizei nicht passierbar. Die Leitstelle in Nürnberg meldete 120 Einsätze in ihrem Bereich, ein Großteil entfiel auf die Region um Erlangen. Oft lagen schwere Äste herum oder Unterführungen waren vollgelaufen. Ein Baum fiel auf ein Auto. Rund um Fürth und im oberbayerischen Chiemgau gab es laut einem Sprecher des Deutschen Wetterdienstes Orkanböen und bis zu tischtennisballgroße Hagelkörner.

Die Einsatzzentrale Oberpfalz erreichten 30 witterungsbedingte Notrufe. In Schlammersdorf (Kreis Neustadt an der Waldnaab) schlug ein Blitz in einen Kamin ein, an dem Wohnhaus entstand laut Polizei ein Schaden von 50.000 Euro. Bei den Leitstellen oder Einsatzzentralen Neu-Ulm, Donau-Iller, Kempten und Allgäu gab es nach Angaben der Polizei insgesamt mehr als 200 witterungsbedingte Notrufe. Die Bahnstrecke zwischen Günzburg und Ichenhausen in Schwaben war wegen überfluteter Gleise für drei Stunden gesperrt. In Bayreuth drückten die Wassermassen Gullydeckel hoch. Auch hier mussten einige Straßen zeitweilig abgesperrt werden. (dpa)
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