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13.06.2010 | 19:45 | Zweite Flutwelle 

Unbeständiges Wetter macht Menschen in Polen zu schaffen

Warschau - Vier Wochen nach dem Beginn des Hochwassers in Polen hat die zweite Flutwelle der Weichsel am Wochenende die Ostseemündung erreicht.

Sturmflut
(c) Pammy1140 - fotolia.com
 Die Zeit des Kampfes gegen das Hochwasser gehe zu Ende, sagte Polens Regierungschef Donald Tusk am Samstag in Tczew in Pommern. Durch die Stadt rund 50 Kilometer vor der Ostsee-Mündung schob sich am Wochenende der Scheitelpunkt der Weichsel-Flut.

Das unbeständige Wetter machte den Menschen in Zentralpolen ein weiteres Mal zu schaffen. Stürme und Gewitter, die am Samstagabend den Bezirk Swietkorzyskie heimsuchten, deckten Dächer ab, beschädigten Stromleitungen und entwurzelten Bäume. In Szymanowice bei Kielce erschlug ein Baum einen 49-jährigen Mann. Etwa 2.000 Menschen hatten keinen Strom. Hagelkörner seien so groß wie Golfbälle gewesen, berichtete der Fernsehsender TVN24.

Beim Besuch des Flutgebietes in Pommern rief Tusk die Rettungsdienste zur Wachsamkeit auf. Solange die Pegel der Flüsse ihre normalen Werte nicht erreicht hätten, sei weiter «größte Vorsicht» geboten, sagte der Ministerpräsident. Schwierig bleibe vor allem die Situation der Menschen in den Überschwemmungsgebieten im Süden. Viele Orte dort stünden immer noch unter Wasser, sagte Tusk.

Polens Regierungschef dementierte Medienberichte über drohende Seuchen. Es gebe nur eine Mückenplage, die aber «keine Epidemie, sondern eine Qual für Menschen» sei. 29.000 Menschen wurden vorbeugend gegen Wundstarrkrampf geimpft.

Nach Regierungsangaben leiden unter den Flutfolgen 100.000 Menschen. Eine halbe Million Hektar Land wurde überschwemmt. Die erste Flutwelle gab es Mitte Mai nach intensiven Regenfällen im Einzugsgebiet der Weichsel und Oder im Süden Polens. (dpa)

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