Der Aufbau einer langfristigen Finanz- und Wirtschaftsarchitektur werde Wachstum und eine nachhaltige Entwicklung begünstigen und gleichzeitig die
Erderwärmung entschleunigen. "Es geht um den Aufbau einer kohlenstoffarmen Wirtschaft", so Potoènik zum Beitrag von Forschung und Entwicklung (R&D) im Kampf gegen
Klimawandel und für den Erhalt des globalen Ökosystems.
WHO-Zahlen machen es deutlich: Inzwischen nehmen 9 von 10 Ländern am weltweiten Wirtschaftskreislauf teil. Seit 1990 sind etwa eine Milliarde Arbeiter neu in die Weltwirtschaft eingetreten und die entsprechenden Belastungen wurden vom Ökosystem absorbiert. Schwellenländer, die davon profitiert haben, werden in ihrem Wachstum weiter zunehmen: 2005 haben sie 20 Prozent der Weltwirtschaft ausgemacht, bis 2025 wird ihr Anteil auf etwa 34 Prozent steigen.
Dies bedeutet für den
Klimaschutz neue Herausforderungen. Europa fängt dabei nicht von vorne an, so Potoènik. "Unsere Zusagen und Aktionsprogramme zeigen, dass europäische Entscheidungsträger weltweit führend sind im Kampf gegen den Klimawandel".Das EU-Klima- und Energiepaket von Dezember 2008 werde insbesondere das europäische Emissionshandelssystem ETS stärken. Dennoch blieben Bereiche außerhalb des ETS, die für etwa 60 Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU-Mitgliedstaaten verantwortlichen sind: Verkehr, Gebäude, Dienstleistungen, kleinere Industrieanlagen, Landwirtschaft und Abfall. Potoènik mahnte die Mitgliedstaaten, bei ihren Konjunkturpaketen Energieeinsparungen und eine Senkung des Treibhausgasausstoßes zu berücksichtigen.
Im Dezember müsse in Kopenhagen ein neues Weltklimaabkommen erreicht werden, verlangte der Kommissar. "Wenn wir scheitern, werden wir das Ziel, die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, nicht erreichen, mit katastrophalen Folgen für uns und nachfolgende Generation und einem umso größeren Klimawandel". (PD)