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28.02.2018 | 11:12 | Wetterrückblick Februar 2018 

Wetter in der Schweiz im Februar 2018

Zürich - Der Februar 2018 zeigte sich landesweit ausgesprochen trüb. In Berglagen gehört er zu den kältesten Februarmonaten der letzten 30 Jahre.

Wetter in der Schweiz - Februar 2018
Trüber Februar mit kurzer Kältewelle. (c) proplanta
In Berglagen gehört er zu den kältesten Februarmonaten der letzten 30 Jahre. Auf der Alpensüdseite, im Wallis und in Graubünden war der Februar zudem sehr niederschlagsarm. Auf das Monatsende hin führte sibirische Kaltluft zu einer kurzen Kältewelle.

Sehr wenig Sonnenschein im Norden



Im Februar 2018 bestimmten Wolken das Wetterregime auf der Alpennordseite. 12 Tage waren tiefdruckbestimmt mit wenig Sonnenschein. Dazu kamen 10 Tage mit Hochnebel. Für die Niederungen der Alpennordseite bedeutete dies 22 Tage ohne oder mit nur wenig Sonnenschein. Auf der Alpensüdseite gab es derweil 12 sonnige Tage. Ohne Sonnenschein waren hier, je nach Region, nur 5 bis 7 Tage.

Die Schweiz lag vom 1. bis 6., vom 10. bis 12., vom 15. bis 17. sowie am 20. Februar im Einflussbereich von Tiefdruckgebieten. Hochdruckbestimmtes Wetter gab es vom 7. bis 9., am 13./14. sowie überwiegend vom 18. bis am 24. Februar. An diesen Tagen lag über der Alpennordseite oft Hochnebel, der sich regional nicht auflöste.

Von der Nordwestschweiz über den Jura zum zentralen und östlichen Mittelland gab es verbreitet nur 30 bis 40 Stunden Sonnenschein. Ein durchschnittlicher Februar bringt hier 70 bis 90 Sonnenstunden. Regional war es einer der trübsten Februarmonate der letzten 30 Jahre.

Anhaltend trüber Februar auf der Alpendüsdeite



Seit Ende der 1990er Jahre ist an den Messstandorten Lugano und Locarno-Monti auf der Alpensüdseite eine Abnahme der Februar-Sonnenscheindauer zu beobachten. Mittlerweile gab es sechs Februarmonate in Folge mit unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer. Die gleiche anhaltende Februartrübe ist auch im Oberengadin feststellbar.

Kalt in den Bergen



In den Bergen zeigte sich der Februar 2018 kalt. Die Tagesmitteltemperatur sank an 10 Tagen 6 bis 8 Grad unter die Norm 1981−2010. An den übrigen Tagen bewegte sie sich meist 2 bis 4 Grad unter der Norm. Nur gerade vom 15. bis am 17. floss aus Westen milde Luft zu den Alpen und die Tagesmitteltemperatur stieg in den Bergen 3 bis 4 Grad über die Norm 1981−2010.

Gemittelt über die Höhenlagen oberhalb von 1'000 m auf der Alpennordseite lag die Februartemperatur bei -8.5 Grad oder 3.3 Grad unter der Norm 1981−2010. Damit gehört der Februar 2018 in den Berglagen der Alpennordseite zu den kältesten Februarmonaten der letzten 30 Jahre.

Auf der Alpennordseite unterhalb von 1'000 m lieferte der Februar 2018 einen Monatsdurchschnitt von -1.2 Grad oder rund 2 Grad unter der Norm 1981−2010. Kälter war hier letztmals der Februar 2013 mit -1.7 Grad und vor allem der Februar 2012 mit -3.8 Grad. Am Messstandort Lugano auf der Alpensüdseite liegt der Februar 2018 mit +4.0 Grad nur 0.5 Grad unter der Norm 1981−2010.

Regional wenig Niederschlag



Die Alpensüdseite erhielt verbreitet nur 20 bis 30 Prozent der normalen Niederschlagsmengen. Nördlich der Alpen, im Wallis und in Graubünden waren es meist 30 bis 60 Prozent der Norm 1981−2010. Entlang des Alpennordhange erreichten die Werte 40 bis 90 Prozent der Norm. Nur selten fiel wenig Schnee bis in tiefe Lagen. So blieb der Februar in den Niederungen beidseits der Alpen meist grün.

Kurze Kältewelle am Monatsende



An den letzten beiden Februartagen sank die Minimumtemperatur im Flachland der Alpennordseite auf -10 bis -13 Grad. Ein Vergleich mit den letzten massiven Kältewellen zeigt, dass im Februar deutlich tiefere Werte möglich sind. In der ersten Februarhälfte 2012 gab es am Messstandort Zürich-Kloten an mehreren Tagen Minima unter -15 Grad.

Auch die Dauer Kältewelle war nicht aussergewöhnlich. Bereits ab dem 2. März bewegt sich die Kälte im Flachland der Alpennordseite wieder in einem moderateren Bereich mit Tagesminima um -5 Grad. Kein Vergleich zur arktischen Kälte im Februar 2012. Während fast zwei Wochen lagen die Tagesminima am Messstandort Zürich-Kloten unter -10 Grad. Der Februar 1986 war sogar fast durchwegs von winterlicher Kälte geprägt. Die Minimumtemperatur sank am Messstandort Zürich-Kloten öfter unter -10 Grad.

Recht ähnlich wie die Februarkälte 2018 zeigte sich die zweite Kältewelle im Jahr 1987, allerdings etwas mehr in den März hinein verschoben und mit einem grösseren Unterbruch mit Minima über Null Grad.

Die Südschweiz im Schutz der Alpen



In den Tieflagen der Alpensüdseite sanken die Tagesminima im Februar 2018 während 2 Tagen unter -5 Grad. Deutlich kälter zeigte sich die Kältewelle vom Februar 2012. Am Messstandort Lugano wurde die Schwelle von -5 Grad an 7 Tagen unterschritten, und die Kaltperiode erstreckte sich über rund zwei Wochen.

Auch die Kältewellen von 1986 und 1987 waren in den Tieflagen der Alpensüdseite weit weniger intensiv als auf der Alpennordseite. Das zeigt sehr anschaulich, wie die Südschweiz durch die Alpen vor polaren Kaltluftvorstössen geschützt ist.

Wenig Neues von der Vegetation



Nach der sehr frühen Blüte der Haselsträucher im Januar, entwickelten sich die Haselsträucher im Februar kaum mehr weiter. Es gab nur noch vereinzelte Meldungen zum Blühbeginn und zur allgemeinen Blüte der Hasel. Auf der Alpennordseite setzten die Haselkätzchen nur wenig Pollen frei, weil die Temperaturen zu tief waren und sich die Sonne kaum zeigte. Im Tessin blühten die Haselsträucher etwas stärker und starker Haselpollenflug konnte an 11 Tage gemessen werden.

Als nächste Frühlingspflanze im phänologischen Beobachtungsnetz erwarten wir die Blüte des Huflattichs, der in Jahren mit sehr früher Vegetationsentwicklung bereits im Februar blühte. Im Mittel der Vergleichsperiode 1981-2010 findet seine Blüte in Höhenlagen unterhalb 500 m jedoch erst Mitte März statt. In der Nordostschweiz wurde Anfang Februar der erste blühende Huflattich entdeckt, der bei seinem Wachstum noch von der hohen Januartemperatur profitierte.

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