Nach einem frühlingshaften März, der die landwirtschaftlichen Arbeiten in Schwung brachte, folgte ein trockener April, der erste Beregnungen erforderte.
Im Mai spitzte sich die Trockenheit in der Mitte Deutschlands zu, wohingegen es im Norden und im Süden teils überdurchschnittlich viel regnete. Da bis in den Mai noch einige Nächte mit Bodenfrost auftraten, war die phänologische Entwicklung der Kulturen ein wenig verspätet. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) über die Auswirkungen des Wetters auf die Landwirtschaft in Deutschland im Frühling 2015.
Meist frühlingshafte Witterung im März - Start der landwirtschaftlichen Arbeiten
Passend zum Frühlingsbeginn zeigte sich der März überdurchschnittlich warm und sonnig. Die Niederschlagsbilanz war insgesamt nahezu ausgeglichen, wobei die meisten Niederschläge zum Monatsende fielen.
Trotz der überwiegend milden Temperaturabschnitte gab es regional, besonders im Osten, noch viele Tage mit Bodenfrost. Dennoch konnten die landwirtschaftlichen Arbeiten meist problemlos starten. Die Sommerungen wurden ausgebracht und gebietsweise konnten schon Zuckerrüben gedrillt und Kartoffeln gelegt werden. Vielfach begann das Ergrünen des Dauergrünlandes.
Einhergehend mit den Wachstumsregungen in der Natur begannen gebiets- und zeitweise auch die Rapsschädlinge aktiv zu werden. Wo es nötig war, fanden dementsprechend Pflanzenschutzmaßnahmen statt. In weit entwickelten Beständen kamen außerdem die ersten Wachstumsregler zum Einsatz.
Von Aprilwetter kaum eine Spur – trockene Böden und erste Waldbrände
Der April fiel insgesamt warm, trocken und sonnig aus. Lediglich zu Beginn und zum Monatsende machte er seinem Namen Ehre. Im Monatsverlauf trockneten die Böden fortwährend ab, so dass anstehende Feldarbeiten meist problemlos durchgeführt werden konnten.
Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais konnten bestellt werden und fingen an aufzulaufen. Das Wintergetreide ging derweil allmählich in die phänologische Phase des Schossens über. Trotz der ansteigenden Temperaturen traten allerdings noch immer einige Nächte mit Bodenfrost auf. Dies führte dazu, dass die Vegetation keinen wesentlichen Entwicklungsvorsprung zeigte, so wie es noch im Vorjahr der Fall gewesen war. Die Trockenheit führte zu vereinzelten kleinen Waldbränden und örtlich mussten die ersten Beregnungsanlagen in Betrieb genommen werden. Der Vorteil der trockenen Witterung war, dass sich die Gefahr von Pilzkrankheiten in Grenzen hielt.
Ein Spektrum von sehr trocken bis nass im Mai – Vegetation leicht im Rückstand
Insgesamt war der Mai nahezu temperaturnormal, trüb und zu trocken. Die Niederschlagsverteilung wies allerdings eine große räumliche Differenzierung auf: Im Norden und im Süden war es eher nass, während die Mitte Deutschlands unter starker Trockenheit litt. Trockene Phasen wurden verbreitet für Silage- und Heuschnitte genutzt. Wo feuchte Bedingungen herrschten, die Pilzinfektionen begünstigen, waren Pflanzenschutzmaßnahmen ein großes Thema.
In den trockenen Regionen liefen hingegen die Beregnungsanlagen, auch die Waldbrandgefahr stieg an. Vielerorts trat in den Nächten noch Bodenfrost auf. Dies war mitunter ein Grund dafür, dass die phänologische Entwicklung der Kulturen leicht im Rückstand war. Im Monatsverlauf sind Mais und Kartoffeln aufgelaufen und die Kartoffelbestände waren zum Monatsende einigerorts geschlossen. Die Wintergerste ging Anfang des Monats und der Winterweizen zum Ende des Monats in die Phase des Ährenschiebens über. (dwd)
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