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16.03.2015 | 16:36

Zehntausende Menschen von Zyklon Pam betroffen

Zyklon Pam
Eine gewaltige Naturkatastrophe trifft gleich mehrere Südsee-Staaten. Zyklon «Pam» reißt auf Vanuatu Boote, Häuser, Bäume, Dächer davon. Zu vielen Regionen des Inselstaates gibt es noch keine Verbindungen. (c) proplanta

Deutsche Studentin auf Vanuatu: Bäume und Häuser sind verschwunden



Im Inselstaat Vanuatu ist die Lage nach dem Durchzug von Zyklon «Pam» noch völlig unübersichtlich. Viele Häuser und Bäume sind verschwunden, erzählt Desiree Hetzel aus Karlsruhe in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Die Studentin ist gerade auf Vanuatu, um für ihre Masterarbeit an der Universität Köln zum Thema Klimawandel zu recherchieren.

Frage: Wie haben Sie die Stunden des heftigen Wirbelsturms erlebt?

Antwort: Erstmal haben wir bis kurz zuvor noch das Haus verbarrikadiert und Essen vorgekocht. Als dann der Höhepunkt des Sturms erreicht war, waren wir auch damit beschäftigt, dass Wasser in Eimer zu bekommen, das durch alle Ritzen an den Fenstern und den Türen durchgedrückt hat, obwohl wir Schutz davor angebracht haben. Das heißt, wir waren die ganze Nacht über beschäftigt.

Frage: Was haben Sie gesehen, als Sie danach das Haus verlassen haben?

Antwort: Das erste Mal rausgegangen bin ich am nächsten Morgen. Das erste, was mir natürlich aufgefallen ist, war, dass sich die komplette Szene um das Haus herum total verändert hat. Alle Bäume sind weg oder haben zumeist keine Blätter mehr. Überall lagen irgendwelche Wellblechteile, Schilder, Äste und so weiter herum.

Frage: Wie sieht es mit Strom aus bei Ihnen?

Antwort: Also wir haben bis jetzt keinen Strom. Es wird auch so sein, dass wir auch die nächsten Tage wahrscheinlich keinen Strom haben. Das heißt, die Leute hier können zum Beispiel auch nicht mehr ihre Handys aufladen.

Frage: Stimmt es, dass es keinerlei Kontakt zu den 80 Inseln gibt?

Antwort: Man wollte von Anfang an Kontakt zu den nördlichen Inseln haben, weil dort der Sturm als erstes war, aber seit Freitagmorgen gibt es keinen Kontakt mehr zu irgendwelchen anderen Provinzen. Wir haben vor kurzem eine Flugaufnahme von einer Insel bekommen, und es sieht so aus, als wären alle Häuserreihen komplett zerstört.

Frage: Wie erleben Sie die Menschen auf Vanuatu?

Antwort: Die Leute waren natürlich erstmal sehr geschockt, auch in dem Haus, in dem ich wohne. Man hat sich erstmal erholt von der Nacht, in der man ja nicht geschlafen hat. Heute gings aber los, dass alle zusammengekommen sind und sich gegenseitig helfen, Sachen zusammenräumen. Viele haben ihre Häuser verloren. Entweder ist das Dach weggeflogen oder das komplette Haus steht einfach gar nicht mehr. Aber man unterstützt sich da im Moment sehr, sehr stark.

Frage: Jetzt schreiben Sie ausgerechnet Ihre Masterarbeit zum Thema Klimawandel und sind jetzt quasi mittendrin und erleben die möglichen Folgen. Inwieweit ist das aus fachlicher Sicht interessant?

Antwort: Es ist natürlich auch total interessant für mich, dass so was jetzt gerade stattfindet. Ich hoffe, dass ich im Laufe der Woche auf jeden Fall noch mal mit einigen meiner Informanten noch mal über das ganze Ereignis und wie sie das mit den Thema Klimawandel in Verbindung bringen, reden kann.

Frage: Wie geht es jetzt weiter für Sie?

Antwort: Eigentlich würde mein Rückflug am Montag in einer Woche gehen. Es ist im Moment aber noch gar nicht klar, wie überhaupt der Flugverkehr stattfinden wird.
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