Mitte Oktober soll es auf dem Forschungsschiff Polarstern in See stechen, berichtete das IFM Geomar am Freitag bei der Präsentation des Prototyps. «Die Ozeane sind für uns immer noch eine Datenwüste, weil sie so schlecht zu erreichen sind», sagt Projektleiter Andreas Macke. Das soll die Station ändern:
Sie kann von Schiffen aus im Sekundentakt Klimadaten messen und das Wechselspiel zwischen Atmosphäre und dem Planeten dokumentieren. Weltweit gibt es laut Macke nur eine mobile Messstation - von der US-Raumfahrtbehörde NASA fürs Land.
Die Messgeräte sind in einem Standard-Container verpackt. Auf dem Dach ragen zwei Masten empor. Der eine liefert klassische Wetterdaten über Wind, Temperatur und Feuchtigkeit. Der andere misst den Turbulenz- und CO2-Austausch zwischen Meer und Atmosphäre. Ein Radiometer misst die Menge an Wolkenwasser und Luftfeuchte zwischen dem Boden und zehn Kilometern Höhe.
Außerdem steht in dem Container ein großer, weißer Schrank: Lidar (Light Detection and Ranging). Mit Hilfe eines Laserstrahls findet es etwa heraus, wie viel Staub in der Atmosphäre ist. «Wir fahren an der
Sahara vorbei, die weht Staub in die Atmosphäre. Den werden wir sehen», sagt Macke. Staub dünge mit seinen Mineralien zum Beispiel den Ozean und könne Strahlung und Wolkenbildung beeinflussen.
Die etwa 500.000 Euro teure Messstation ist in Kooperation mit dem Leipziger Leibniz-Institut für Troposphärenforschung entstanden. Sie soll von Bremerhaven aus mit der Polarstern nach Südchile und weiter in die Antarktis reisen - also durch alle Klimazonen. Noch wird die Station von Wissenschaftlern begleitet. Bald soll sie allein auf Schiffen unterwegs sein. (dpa)