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12.12.2011 | 14:52 | Klimaforschung 

Potsdamer Forscher: Weitere Werkzeuge zum Klimaschutz nötig

Durban/Potsdam - Beim Klimagipfel in Durban ist nach Ansicht des Potsdamer Professors Ottmar Edenhofer mehr herausgekommen als zu erwarten war.

Klimawandel
Da dies jedoch nicht reiche, seien weitere Werkzeuge zum Klimaschutz nötig, sagte der Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgeforschung in einem Gespäch mit der Nachrichtenagentur dpa.


Wie bewerten Sie das Ergebnis von Durban?

Edenhofer: «Es ist in jedem Fall mehr herausgekommen, als ich erwartet hatte. Die EU und Deutschland hatten einen starken Auftritt in Durban. Erreicht wurden allerdings nicht die notwendigen Reduktionen des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen. Stattdessen wurden zumindest internationale institutionelle Voraussetzungen geschaffen, die in dieser Form noch vor wenigen Tagen als undenkbar galten.

Das Ergebnis ist ermutigend, aber nicht mehr. Weitere Initiative scheinen mir unverzichtbar - etwa im Rahmen der G20 eine gemeinsame Technologiepolitik zur Förderung der erneuerbaren Energien oder eine Abschaffung der Subventionen fossiler Energieträger, welche die G20 ja schon beschlossen haben. Sie müssten dies nur umsetzen.»


Was würde das denn bringen?

Edenhofer: «Die G20-Länder subventionieren jeden Tonne Kohlendioxid (CO2) mit neun Dollar (6,7 Euro), das ist mehr als derzeit im Emissionshandel für eine Tonne gezahlt wird. Im Jahr 2020 könnten die Subventionen bereits 0,7 Prozent des weltweiten Bruttosozialproduktes betragen, wenn sich die Politik nicht bald ändert. Damit wird Umweltzerstörung belohnt und Strom aus Wind und Sonne der Marktzugang erschwert. Wenn man das Geld in die Förderung alternativer Energien stecken würde, dann wären wir durchaus einen Schritt weiter.»


Kann man daneben noch etwas tun?

Edenhofer: «Entscheidend für 2020 ist es, bereits jetzt auf die richtigen Investitionen etwa in Asien zu achten. Was dort heute an Kraftwerken, Gebäuden, Straßen gebaut wird, bleibt lange stehen - und diktiert die Emissionen der kommenden Jahrzehnte. China baut jetzt aber auch einen Emissionshandel auf, das wird vom Westen viel zu wenig beachtet. Wir sollten unbedingt versuchen, diese mit dem der EU zu verbinden. Die deutsche und europäische Energiewende ist ebenfalls von großer Bedeutung: Wie ein hochindustrialisiertes Land das Wirtschaftswachstum vom Kohlendioxidemissionen abkoppeln kann, wird weltweit genau beobachtet. Es könnte zum Vorbild werden.» (dpa)
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