(c) proplanta Wir werden nicht mehr auf das alte Niveau zurücksinken», sagte Ralf Goessler, Geschäftsführer der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle der deutschen Agrarwirtschaft (ZMP), am Freitag in Berlin. «Das Schlimmste haben wir aber hinter uns.» Im Vergleich zum Vorjahr sind die Verbraucherpreise für Molkereiprodukte ohne Käse den Angaben zufolge im November um 39,4 Prozent gestiegen. Insgesamt legten die Preise für Frischeprodukte wie Milch, Gemüse, Fleisch und Brot im Vergleich zu November 2006 um 10,5 Prozent zu.
«Die Zeiten unterproportionaler Preissteigerungen bei Lebensmitteln gehören wahrscheinlich der Vergangenheit an», sagte der Leiter der ZMP-Abteilung Marktforschung, Paul Michels. Von steigenden Verbraucherpreise könnten nun vor allem die Landwirte profitieren.
Insbesondere anziehende Rohstoffkosten, aber auch eine weltweit steigende Nachfrage nach Agrargütern seien für die Preissteigerungen verantwortlich. Die Preise für Geflügel nahmen im November um 17,7 Prozent zu, für Käse musste 17 Prozent mehr bezahlt werden als im Vorjahr. Nur Kartoffeln und Wurstwaren wurden billiger.
Im EU-weiten Vergleich seien die Preise für Nahrungsmittel in Deutschland aber vergleichsweise günstig. Hintergrund sei der scharfe Wettbewerb der Lebensmitteldiscounter, der vor großen Preissteigerungen schütze. Den Angaben zufolge haben Discounter in Deutschland einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent - der Spitzenwert in der EU.
Bisher hätten Lebensmittel die Inflation gebremst, die sprunghaften Steigerungen seien daher für die Verbraucher besonders ungewohnt. «Das trifft die Verbraucher natürlich hart», sagte Michels. «Man hatte sich ja an die jahrelang stabilen Preise gewöhnt.» Ganz konkret bedeuteten hohe prozentuale Steigerungen etwa bei Milch oft nur um die 20 Cent.
Im August 2007 waren die Lagebestände für Milch den Angaben zufolge erstmals seit 1968 auf Null gesunken, die Milchpreise schnellten daraufhin in die Höhe. Auch für Butter musste überproportional viel bezahlt werden. (dpa)
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