Die dabei besonders beliebten Clementinen, Mandarinen und süße Apfelsinen kämen immer häufiger aus Übersee, teilte der
WWF Deutschland am Freitag in Frankfurt am Main mit und warnte vor Umweltproblemen. «Wenn aufgrund von Witterungsbedingungen, Preispolitik und Handelsmengen europäische Produzenten nicht wie gewünscht liefern können, kommen die Importe für den deutschen Markt vor allem aus Südafrika und Argentinien», sagte Dorothea August von der Umweltstiftung.
Die stark ausgeweiteten Produktionsflächen in Südamerika und China führten dazu, dass der Markt mit Schiffsladungen gefrorenen Fruchtfleischs zur industriellen Weiterverarbeitung überflutet werde. Waldrodungen im Amazonasgebiet und Pestizide im Grundwasser etwa in China seien die Folge. Die kurzfristige Preispolitik erschwere nachhaltige Anbaumethoden und Vertragsanbau in den Mittelmeerländern.
Dadurch fehle den Erzeugern die nötige Sicherheit für neue Investitionen, wie etwa in Bewässerungstechnologien. «Doch gerade die sind in von Dürre und Trockenheit heimgesuchten Ländern wie Spanien oder Italien dringend notwendig - aus ökonomischen und ökologischen Gründen.» Der World Wide Fund for Nature (WWF) forderte schärfere Kontrollen des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln.
Der illegale Wasserraubbau, etwa in Spanien oder der Türkei, müsse juristisch geahndet werden. Für die weiterverarbeitende Nahrungsmittelbranche, die Zitrusfrüchte als Ausgangsprodukt für Süßspeisen, Säfte oder Dosenobst benötige, müssten verbindliche Richtlinien und Mindeststandards eingeführt werden, die eine legale und umweltverträgliche Herkunft sichern. Den Verbrauchern empfiehlt die Umweltstiftung frische Früchte in der dafür natürlichen Erntezeit und Obst aus ökologischem Anbau zu kaufen. (dpa)