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08.05.2024 | 09:07 | Weniger Fairtrade 

Verbraucher griffen 2023 seltener zu Produkten mit Fairtrade-Siegel

Berlin - Aufgrund der gestiegenen Preise sind Verbraucherinnen und Verbraucher im vergangenen Jahr auch bei Artikeln mit dem Fairtrade-Siegel zurückhaltender gewesen.

Konsumverhalten
(c) proplanta
In vielen fair gehandelten Produktgruppen gingen die Absätze im Jahr 2023 zurück, wie der Verein Fairtrade Deutschland am Dienstag mitteilte. Bei Kaffee etwa sanken die verkauften Mengen um 3,6 Prozent, bei Bananen um 3,3 Prozent, bei Tee um 10,4 Prozent und bei Reis sogar um mehr als 17 Prozent. Trotzdem stieg der Umsatz aufgrund der Inflation um 8,5 Prozent auf mehr als 2,5 Milliarden Euro.

An den Marktanteilen der fair gehandelten Produkte am Gesamtmarkt änderte sich trotz der Rückgänge hingegen kaum etwas. Kaffee mit Fairtrade-Siegel etwa habe weiter einen Marktanteil von fünf Prozent, hieß es. Bei anderen Fairtrade-Artikeln legte der Absatz hingegen zu, etwa bei Schokolade, Textilien, Kakao oder Wein.

Der gemeinnützige Verein vergibt das Fairtrade-Siegel für Produkte, bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden. Auf diese Weise soll etwa sichergestellt sein, dass Produzentinnen und Produzenten in den Herkunftsländern vom Verkauf ihrer Erzeugnisse leben können. Der Verein garantiert für die Erzeuger dabei einen Mindestpreis sowie bestimmte Prämien, etwa für biologisch angebaute Produkte.

Für Kaffee etwa erhöhte der Verein im vergangenen Jahr den Fairtrade-Mindestpreis auf 1,80 US-Dollar pro britischem Pfund. Hinzu kam die Fairtrade-Prämie von 20 Cent pro Pfund sowie eine weitere Prämie für Bio-Kaffee von 40 Cent pro Pfund. Übersteigt der Weltmarktpreis den Mindestpreis, wird stattdessen der Weltmarktpreis garantiert.
dpa
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