Davon sind neben Benzin und Heizöl insbesondere Lebensmittel betroffen. Die Preise für Milch zogen im Schnitt um etwa 30 Prozent gegenüber dem Frühjahr an. Darauf reagierten die Konsumenten kurzfristig mit Kaufzurückhaltung, wie aktuelle Erhebungen der
GfK Panel Services Deutschland zeigen.
Seit Mitte September rollt die zweite Milch-Teuerungswelle innerhalb weniger Monate über Deutschland. So mussten die Verbraucher zum Monatsende durchschnittlich 74 Cent für frische und 68 Cent für haltbare Milch zahlen. Das kommt gegenüber dem Jahresanfang einem Plus von 28 beziehungsweise 31 Prozent gleich.
Nach Ergebnissen der GfK-Erhebungen, bei denen das Einkaufverhalten von 20.000 Haushalten in Deutschland bei Gütern des täglichen Bedarfs untersucht wurde, hat die Preiserhöhung die Konsumenten zunächst verunsichert. Sie schränkten ihren Milchkonsum in der zweiten Septemberhälfte deutlich ein.
Der Absatz ging um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Dies entspricht in etwa einem Glas Milch (0,2 Liter) weniger pro Haushalt. Dennoch scheint für den Handel und die Bauern die "Milchrechnung" aufzugehen. Denn die Verbraucher gaben unter dem Strich rund 18 Prozent mehr Geld für Milch aus. Im Budget eines durchschnittlichen Haushalts schlägt dies mit etwa 70 Cent pro Monat zu Buche. Für die nach wie vor sehr preisorientierten deutschen Konsumenten eine ungewöhnliche Erfahrung, da sich die
Milchpreise hierzulande in den letzten Jahren kaum verändert haben.
Von Hamsterkäufen zur Absatzebbe Die erste Woge der Milchpreisaufschläge im Juli dieses Jahres hatte zwar noch keine Absatzeinbußen zur Folge. Allerdings wurden die Verbraucher durch seitdem angekündigte Preisschübe für andere Lebensmittel wie Brot, Süßwaren und Bier für das Thema sensibilisiert. Als Anfang August weitere Milchpreiserhöhungen in Aussicht gestellt wurden, reagierten sie innerhalb einer Woche mit Hamsterkäufen insbesondere von haltbarer Milch. Daraufhin kletterte der Absatz im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2006 zunächst um 59 Prozent nach oben. Nach dem Kauf-Boom sank er in den vier folgenden Wochen bis September allerdings wieder um 5,8 Prozent. (PD)