Horst Köhler (c) www.bundespraesident.de
«Als Kunden greifen wir oft zu Niedrigpreiserzeugnissen, obwohl wir wissen müssten, dass dadurch gute Arbeit oft nicht ihren angemessenen Lohn findet und wir auf lange Sicht dadurch nicht mehr die beste Qualität bekommen», sagte Köhler laut Redetext am Dienstag in Berlin bei der Übergabe der «Erntekrone» durch den Bauernverband.
Als mündiger Bürger dürfe man es sich nicht zu leicht machen. «Wer nicht möchte, dass seine Milch eines Tages als Trockenpulver aus Übersee importiert wird, sollte darüber nachdenken», mahnte das Staatsoberhaupt. Die Milchbauern bekommen nach eigenen Angaben derzeit wenig mehr als 20 Cent pro Liter Milch von den Molkereien. Sie fordern das Doppelte, um kostendeckend arbeiten zu können.
Köhler sagte, er habe viele Briefe von Milchbauern erhalten, die um ihre Existenz fürchteten. «Die Briefe sind mir nahe gegangen.» Er unterstütze aber die berechtigte Position der Bundesregierung, «nicht zu einer Subventionspraxis zurückzukehren, die sich als Irrweg erwiesen hat». (dpa)