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04.03.2011 | 07:39 | Biokraftstoffe  

E10-Debatte: Biokraftstoffe vermindern Treibhausgasemissionen im Verkehr

Berlin - Biokraftstoffe aus Deutschland vermindern den Ausstoß von Treibhausgasen um 50 bis 80 Prozent im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen - vom Anbau der Rohstoffe bis zur Verbrennung im Motor.

Zapfsäule
(c) proplanta
Damit erfüllen sie die gesetzliche Vorgabe, wonach Biodiesel und Bioethanol mindestens 35 Prozent weniger Treibhausgase emittieren müssen. „Dieser Vorteil von Biokraftstoffen wird in der aktuellen Debatte um E10 leider nicht erwähnt“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Sie seien die einzige in größerem Umfang vorhandene Alternative zu fossilem Diesel und Benzin, denn Autos mit elektrischem Antrieb gibt es kaum, und alle anderen Alternativen sind erst in der Entwicklung.

„Zusammen mit sinnvollen Effizienzmaßnahmen wie zum Beispiel einer kraftstoffsparenden Fahrweise ermöglichen es Biokraftstoffe, die EU-Vorgaben zur Treibhausgaseinsparung bis zum Jahr 2020 zu erreichen“, sagte Baumann. Er forderte, dass Nachhaltigkeitsregeln, die bisher nur für Biokraftstoffe gelten, auch für alle anderen Bereiche der Agrarnutzung eingeführt werden. „Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Nachhaltigkeit der Herstellung von Biokraftstoffen strengen Kontrollen unterliegt, während es für Lebensmittel keine entsprechenden gesetzlichen Regelungen gibt“, sagte Baumann.

Auch den derzeit diskutierten Einwand, für E10 werden die Anbauflächen für Nahrungsmittel knapp, wies Baumann zurück. Biokraftstoffe werden laut einer Studie der Weltbank nur auf etwa 1,3 Prozent der Weltagrarfläche hergestellt. „Da die Produktionsfläche für Biodiesel und Bioethanol so gering ist, können sie nicht für den Hunger auf der Welt verantwortlich gemacht werden“, sagte Baumann. Damit wandte er sich gegen die immer wieder von Lebensmittelfirmen wie Unilever und Nestlé vorgetragenen Vorwürfe. „Diese Unternehmen bieten den Bauern bisher lediglich Minimalpreise an und sehen in der Biokraftstoffproduktion eine neue Konkurrenz.“

Höhere Preise seien gerade in Entwicklungsländern ein Anreiz dafür, effiziente Landwirtschaft zu betreiben. „Die Produktivität auf den in Afrika genutzten landwirtschaftlichen Flächen beispielsweise für den Getreideanbau liegt 70 Prozent unter den internationalen Durchschnittswerten. Rund 40 Prozent der Erträge verderben nach der Ernte auf dem Weg vom Feld zum Konsumenten aufgrund von mangelhaften Transportbedingungen und schlechter Lagerung“, sagte Baumann. Gleichzeitig habe die Entwicklungshilfe in den vergangenen Jahren falsche Schwerpunkte gesetzt. Vor 20 Jahren sei fast ein Fünftel der Entwicklungshilfe im ländlichen Raum genutzt worden, heute würden weniger als ein Zwanzigstel in diesem Bereich eingesetzt. (vdb)
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