Der «wilde» Auf- und Abschwung der Preise könne die Weltwirtschaft Billionen kosten, sagte Brown bei einem Treffen von 40 Öl- und Energieministern am Freitag in London. Der Regierungschef forderte zugleich mehr Regulierung und Transparenz auf den Energiemärkten und mehr Investitionen in Öko-Energien. Saudi-Arabien erklärte derweil, in alternative Energien investieren zu wollen.
In den vergangenen zwölf Monaten sei der
Ölpreis von 60 Dollar pro Barrel (159 Liter) auf 147 Dollar geschossen und dann wieder auf etwa 40 Dollar abgesackt, betonte Brown. Das habe die globale Wirtschaft etwa 150 Milliarden Dollar gekostet. Mit dem niedrigen Ölpreis bestehe nun das Risiko, dass die Investitionen und damit die Versorgung wieder zurückgingen. Das könnte die Weltwirtschaft bis 2030 rund 1,3 Billionen Dollar pro Jahr kosten. Gleichzeitig rief Brown zu einer «neuen Partnerschaft» zwischen Öl-Produzenten und Öl-Konsumenten auf. «In der weltweiten Finanzkrise kann diese Krise der Energiemärkte nicht von einer Nation alleine, von einem Kontinent alleine, gelöst werden», sagte Brown. Ein internationaler Ansatz sei notwendig.
Unterdessen erklärte Saudi-Arabien, das Land mit den weltweit größten Ölreserven, sich künftig auch auf alternative Energien konzentrieren zu wollen. Die Delegierten seien vielleicht «überrascht, zu hören», dass das Land nicht nur in Öl investieren wolle, sagte der zuständige Minister Ali Al-Naimi. Der nationale Ölkonzern Saudi Aramco und die King Abdullah University for Science and Technology hätten beide in Solarenergie investiert. «Ich denke, es kommt der Tag, an dem Saudi Arabien Öl mit Solarenergie ergänzt und Energie in Gigawatt sowie in Barrel exportiert.» Das Treffen in London folgt auf einen Öl-Krisengipfel im Juni im saudi-arabischen Dschidda. Damals kamen die Minister zusammen, als die Ölpreise auf Rekordhöhen standen. (dpa)